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Helmut Lindauer

Geburtsdatum 25.10.1913

Geburtsort -

Todes-/Vermisstendatum 01.11.1944

Todes-/Vermisstenort -

Dienstgrad Unteroffizier

Helmut Lindauer ruht auf der Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn .

Endgrablage: Block TLL Reihe 12 Grab 133

  • Name und die persönlichen Daten von Helmut Lindauer sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Helmut Lindauer mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Portraitfoto, Datum unbekannt

Helmut Lindauer wurde am 25. Oktober 1913 in Planitz geboren und wohnte in Zwickau. Er erlernte den Beruf des Kaufmanns und war mit Margot verheiratet. Aus der Ehe gingen mehrere Kinder hervor.

Bei der Wehrmacht wurde er als Unteroffizier bei der Luftwaffe eingesetzt. Während des Krieges schrieb regelmäßig an seine Frau und die Kinder. In seinen Briefen betonte er immer wieder die Unsicherheit, nicht zu wissen, ob diese jemals ankommen würden. Ferner erkundigte sich Lindauer nach dem Wohlergehen seiner Familie und ließ Grüße an seine Eltern und andere Verwandte ausrichten. Er berichtet seiner Frau auch, dass seine Kompanie und er oft in schwere Kämpfe verwickelt seien. So schrieb er in einem Brief vom 26. Oktober 1944, dass ein Granatsplitter seinen rechten Oberarm gestreift hätte, er zum Glück aber mit einer Prellung davon gekommen sei. Seinen Alltag im Krieg beschrieb er in einem Brief vom 12. Oktober 1944 wie folgt: "Meistens [...] sind es sehr harte Kämpfe in denen wir verwickelt sind. Einmal schlafen wir im Keller eins Hauses, das andere in einem schnell gebuddelten Erdloch. Lieber ist es uns natürlich, wenn wir uns in einem Dorf aufhalten könnten. Dann machen wir uns über die Fressalien her. Da gibt es Eingemachtes, hier Butter, Hühner, Kaninchen, Milch, alles was man sich so denken kann. Und dann wird wieder einmal gelebt, dann am anderen Tag liegt man vielleicht wieder in einem Wald, wo es weit u. breit nichts zu beißen gibt."

Neben den Feldpostbriefen ist ein Schreiben überliefert, das auf den 11. Oktober 1944 datiert, welches einem Testament gleicht. Das Schreiben ist aufgrund von Feuchtigkeitseinwirkung nicht mehr vollständig lesbar. Deutlich zum Ausdruck kommt darin jedoch Lindauers Überzeugung, dass er bei den schweren Kämpfen, in die er verwickelt war, auch bald getötet werden würde. Er bestimmte Margot darin als Alleinerbin und erteilte ihr das alleinige Sorgerecht für die Kinder. Des Weiteren sollte sie noch einmal die ganze Familie von ihm grüßen und für die Kinder stark sein. Helmut Lindauer sollte mit seiner Vermutung, bald das Leben zu verlieren, recht behalten.

Am 1. November 1944 in Welberg, 17 km südlich von Wilhelmstadt, wurde er bei der „Bestürmung eines besetzten Wohnhauses“ tödlich von einer Kugel getroffen. Dies berrichtete der Kompanie-Chef und schrieb weiter, dass Helmut Lindauer noch gleichen Tag von seinen Kameraden vor Ort beigesetzt worden sei. Er sprach der Ehefrau in der Todesmitteilung sein "aufrichtiges Beileid" aus. Nach seiner Erstgrablage fand Helmut Lindauer seine endgültige Ruhestätte auf der Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn, Block TLL, Reihe 12, Grab 133.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Helmut Lindauer, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Ysselsteyn, Niederlande

Ysselsteyn ist nach der Fläche die größte deutsche Kriegsgräberstätte weltweit. Dort unterhält der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine seiner vier Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten.

 

Friedhofbeschreibung

Nur etwa 20 Kilometer von der niederländisch-deutschen Grenze entfernt befindet sich die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn. Sie ist die einzige deutsche Kriegsgräberstätte in den Niederlanden und liegt acht Kilometer südwestlich von der Stadt Venray in der Provinz Limburg. Die Anlage ist mit 28 Hektar die größte deutsche Kriegsgräberstätte weltweit. Der Friedhof ist in 116 Blöcke mit meist zwölf Reihen zu je 25 Gräbern unterteilt. Fast alle Gefallenen ruhen in Einzelgräbern.

Belegung

Auf dem Friedhof sind alle deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs bestattet, die auf niederländischem Gebiet gefallen sind. Außerdem ruhen hier niederländische, polnische und sowjetische Soldaten, die in deutscher Uniform gekämpft haben, sowie 87 Kriegstote aus dem Ersten Weltkrieg. Etwa 3.000 deutsche Soldaten sind 1946 vom amerikanischen Soldatenfriedhof Margraten nach Ysselsteyn umgebettet worden. Die meisten sind in den letzten Kriegsmonaten im Aachener Land oder bei den Kämpfen an der Rur gestorben. In Ysselsteyn liegen auch 1.700 deutsche Soldaten, die im Gebiet um Arnheim zu Tode kamen, sowie 475 deutsche Kriegstote von der Insel Texel, die beim „Aufstand der Georgier“ fielen. Auch Männer, Frauen und Kinder aus dem Internierungslager in Vught fanden in Ysselsteyn ihre Ruhestätte.

Historie

Der Friedhof in Ysselsteyn war zunächst nicht für diesen Standort geplant. Die Niederlande wollte ursprünglich alle deutschen Kriegstoten im Land exhumieren und in Deutschland auf einem Sammelfriedhof bestatten lassen. Die niederländische Regierung kam dem Wunsch der Verinigten Staaten von Amerika nach, die deutschen Kriegstoten in den Niederlanden zu belassen. Am 15. Oktober 1946 begann der niederländische Gräberdienst damit, alle deutschen Kriegstoten von den Zivilfriedhöfen und aus Feldgräbern im Land zu exhumieren und auf dem Friedhof in Ysselsteyn beizusetzen. In enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Dienststelle in Berlin und dem Volksbund identifizierte der niederländische Gräberdienst nach Öffnung der Gräber mit Unbekannten noch 7.330 Tote.

2021 wurde das Besucherzentrum in Betrieb genommen. Dort illustriert eine neue Multimedia-Ausstellung die Geschichte der Kriegsgräberstätte und erzählt von den Schicksalen hinter den Kreuzen. Im Besucherzentrum stehen Räume für Tagungen, Vorträge und Präsentationen zur Verfügung, die im Rahmen von Bildungsprojekten genutzt werden. Die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn ist unter anderem eine Station der „Liberation Route Europe“. Die „Liberation Route“ verbindet historische Schauplätze, über welche die alliierten Streitkräfte ab 1944 von Südengland aus über die Normandie bis nach Berlin vorrückten.

Besonderheit

1982 startete das „Projekt Ysselsteyn“, bei dem Kriegsgräberstätten als Begegnungsstätten vor allem für Jugendliche dienen. Schulklassen, Jugend- und Erwachsenengruppen können seitdem in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Ysselsteyn an historisch-politischen und friedenspädagogischen Bildungsangeboten teilnehmen. Der Volksbund unterhält weitere Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten an den Kriegsgräberstätten Golm (Deutschland), Lommel (Belgien) und Niederbronn-Les-Bains (Frankreich).

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätte Ysselsteyn/Niederlande"
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  • Prospekt "Wenn Steine reden könnten ..." - Kriegsgräberstätten in Europa
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  • Informationstafel Ysselsteyn in den Niederlanden
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