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Julius Richard Karl Dietrich

Geburtsdatum 27.04.1912

Geburtsort -

Todes-/Vermisstendatum 09.01.1943

Todes-/Vermisstenort Beketowka

Dienstgrad Unteroffizier

Nach den uns vorliegenden Informationen ist Julius Richard Karl Dietrich vermisst.

Fast 75 Jahre nach dem Ende der erbitterten Kämpfe um Stalingrad haben Tausende Familien in Deutschland noch immer keinen Hinweis über den Verbleib ihrer Angehörigen, deren Spuren sich 1942/43 zwischen Don und Wolga verloren haben. Um diesen dennoch einen Ort des persönlichen Gedenkens zu schaffen, hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Personalien der Stalingrad - Vermissten auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Rossoschka bei Wolgograd (Informationen zu diesem Friedhof hier) dokumentiert. Auf 107 Granitwürfeln mit einer Kantenlänge von 1,50 Metern und einer Höhe von 1,35 Metern sind in alphabetischer Reihenfolge 103 234 Namen eingraviert.

Ein Foto können Sie gern bei uns bestellen.

Der Name des Obengenannten ist auf dem Würfel 13, Platte 11 verzeichnet.

  • Name und die persönlichen Daten des Obengenannten sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Falls Julius Richard Karl Dietrich mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Julius Dietrich als Sanitäts-Soldat, 1939

Julius Dietrich wurde am 27.04.1912 in Küstrinchen in Brandenburg als Sohn eines Fischers geboren. Sein Vater wurde im Ersten Weltkrieg Ende 1914 als Wehrmann einberufen und am 07.03.1915 bei Namur in Belgien getötet.

Nach dem Ende des Krieges zog die Familie 1919 nach Lychen, wo Julius Dietrich 1926 eine dreijährige Ausbildung zum Malergesellen absolvierte. Da er in diesem Bereich keinen Arbeitsplatz fand, nahm er eine Tätigkeit als Krankenträger und Krankenpfleger in den Heilanstalten Hohenlychen an. Ab 1932 war Julius Dietrich aktives Mitglied in der Freiwilligen Sanitätskolonne des (D)RK e.V. Lychen sowie in einem Sportverein. Am 18.06.1937 heiratete er Elsbeth Manns in Lychen. Aus der Ehe gingen die zwei Söhne Peter (geb. 1938) und Sepp (geb. 1941) hervor.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Julius Dietrich am 02.01.1942 zum Kriegsdienst an der Ostfront eingezogen. Als Sanitäts-Unteroffizier war er etwa ab März 1942 in Artemowsk im Operationssaal des Feldlazarett 176 als Sterilisator von medizinischem Material tätig. Am 31.07.1942 wurde das Feldlazarett 176 verlegt, um der 76. Infanterie-Division zu folgen. Es ging über Nishne Tschirskaja, dann am 16.08.1942 über den Tschir, weiter am Don entlang in Richtung Kremenskaja. Knapp 60 Kilometer von der Wolga entfernt wurde das Feldlazarett 176 am 22. August stationiert.

Am 11.09.1942 wurde das Feldlazarett wieder verlegt: über den Don in Richtung Stalingrad. In einem kleinen Dorf, etwa 3 Kilometer vom Don entfernt, wurde ein Quartier eingerichtet. Eigentlich als Winterquartier geplant, musste dieses überstürzt verlassen werden. Als Notquartier diente der Einheit mitsamt etwa 200 Verwundeten daraufhin vorübergehend ein Pferdestall. Ab Ende Dezember 1942 war Dietrich dann in einem Mannschaftsbunker und bis zum Eintreffen eines neuen Vorgesetzten, am 04.01.1943, zwischenzeitlich auch in einem Offiziersbunker untergebracht. In seinen Feldpostbriefen brachte er zum Ausdruck, dass ihm diese Unterbringung Unbehagen bereitete. Als er später wieder mit Soldaten des gleichen Dienstranges einquartiert wurde, äußerte er in einem Brief Erleichterung darüber.

Der letzte Brief an seine Ehefrau Elsbeth datiert auf den 08.01.1943. Er war in Kriegsgefangenschaft geraten und galt lange als vermisst; seine Gebeine wurden nie gefunden. 2010 erhielt der Enkel die Nachricht, dass ein 1912 geborener Unteroffizier Julius Dietrich am 23.03.1943 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft im Speziallazarett Nr. 4939 in Beketowka im Raum Stalingrad (heute Wolgograd) verstorben sei. Wahrscheinlich erlag er dem Typhus oder der Diphterie. Aufgrund der spärlichen Überlieferungslage lässt sich heute nicht mehr zweifelsfrei belegen, dass der Tote mit dem vermissten Julius Dietrich identisch ist. Die Rekonstruktion der Stationierungen Julius Dietrichs allerdings erhärtet diese Annahme.

Auf der Kriegsgräberstätte Rossoschka sind seine Daten in einem Granitwürfel eingraviert.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Julius Dietrich, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Rossoschka, Russland

In Rossoschka sind russische und deutsche Soldaten in unmittelbarer Nähe begraben. Sie fielen in der erbitterten Schlacht um Stalingrad im Zweiten Weltkrieg.

 

Friedhofbeschreibung

In mitten des damaligen „Kessels von Stalingrad“, 37 Kilometer nordwestlich der Stadt Wolgograd, die bis 1961 Stalingrad hieß und wo eine der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs stattfand, liegt Rossoschka.

Die deutsche Kriegsgräberstätte fügt sich auf einer Fläche von knapp sechs Hektar in die Steppe ein. Die kreisförmige Anlage mit einem Durchmesser von 150 Metern gleicht einer überdimensionalen, waagerecht auf die Steppe gelegten flachen Scheibe. Der Friedhof gliedert sich in zwei Gräberfelder. Links des Zugangswegs liegt der alte, inzwischen neu gestaltete Friedhof, der schon während des Kriegs von der Wehrmacht für 600 Gefallene angelegt worden war. Das trapezförmige Areal ist von einer Natursteinmauer umgeben. Rechts davon liegt der neue Teil. Eine Ringmauer aus Granitblöcken grenzt mit einem umlaufenden gepflasterten Weg das Gelände von der Steppe ab. Auf Granittafeln stehen die Namen der geborgenen deutschen Gefallenen aus dem Kessel sowie dem Gebiet um das ehemalige Stalingrad.

Der Kasseler Architekt Jürgen von Reuß vermittelt mit seinem Entwurf die Eigenarten der Kulturlandschaft: den scharfen Wind im Winter, die unerbittliche Hitze im Sommer, die Weite der Steppe und ihre Stille. Auf großen Granitblöcken sind die Namen von fast 120.000 Vermissten und Toten verewigt. Die Einweihung der Würfel fand am 9. September 2006 statt. Auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion verzeichnet Rossoschka neben Sologubowka die meisten Besucherinnen und Besucher.

Belegung

In Rossoschka sind 61.791 Gefallene begraben. Weitere Zubettungen folgten.

Historie

Die Schlacht von Stalingrad ist eine der bekanntesten des Zweiten Weltkriegs. Im Spätsommer 1942 griff die 6. Armee die russische Stadt an. Nach einer Gegenoffensive der Roten Armee im November wurden bis zu 300.000 Soldaten der Wehrmacht und ihrer Verbündeten eingekesselt. Im Winter 1942/1943 folgte die deutsche Kapitulation. Mehr als eine Million Soldaten kamen bei den Kämpfen ums Leben.

Besonderheit

Die deutsche Kriegsgräberstätte Rossoschka wurde 1999 eingeweiht. Zuvor hatte der Volksbund den Bau eines russischen Soldatenfriedhofs finanziert, der 1997 als Versöhnungsprojekt eröffnet wurde. Beide Anlagen sind nur durch eine schmale Landstraße getrennt. Die Friedhöfe sind sehr unterschiedlich gestaltet. Im Zentrum der russischen Anlage steht ein Glockenturm mit der originalen Glocke des im Zweiten Weltkrieg komplett zerstörten Dorfs Rossoschka. Um ihn herum sind Grabzeichen vorwiegend unbekannter russischer Soldaten angeordnet. Zerstörte Stahlhelme auf Granitsteinen erinnern an die etwa 20.000 Toten, die auf dem halbkreisförmigen Friedhof ruhen.

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätten Russische Föderation (deutsch)"
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  • Luftaufnahmen der Kriegsgräberstätte Rossoschka
    Mediathek
  • Informationstafel Rossoschka in Russland
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