Volksbund Logo Desktop Volksbund Logo Mobil
Gräbersuche Mitglied werden Jetzt spenden Spenden

Gräbersuche-Online

Gräbersuche-Online

Anneliese Lehrmann

Geburtsdatum 14.06.1919

Geburtsort Angern

Todes-/Vermisstendatum 08.04.1945

Todes-/Vermisstenort Meppel

Dienstgrad Stabshelferin

Anneliese Lehrmann ruht auf der Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn .

Endgrablage: Block AG Reihe 12 Grab 276

  • Name und die persönlichen Daten von Anneliese Lehrmann sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Anneliese Lehrmann mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Portrait von Anneliese Lehrmann, Dezember 1941

Anneliese Lehrmann wurde am 14. Juni 1919 als ältestes Kind von Friedrich und Minna Lehrmann auf dem Johannenhof bei Angern geboren. Sie hatte zwei jüngere Geschwister. Im Jahr 1935 beendete sie die Mittlere Reife an der Volksschule zur Städtischen Mittelschule in Tangerhütte. Anschließend lernte sie das Schneidern und Kochen. Anneliese Lehrmann absolvierte zwischen April 1939 und Januar 1940 ihren Reichsarbeitsdienst. Im Frühjahr 1940 kehrte sie zur Familie zurück, um ihre schwangere Tante Hanna zu versorgen und sich um ihre zwei weiteren, kleinen Cousinen zu kümmern.

Weihnachten 1940 verlobte sie sich mit dem Hamburger Erich Lesenberg. Ihr Verlobter war Soldat und wurde schließlich bei Stalingrad stationiert. Er kehrte von seinem Einsatz nicht zurück und gilt bis heute als vermisst. Ab Oktober 1941 arbeitete Anneliese Lehrmann als Zivilangestellte auf dem Stendaler Flugplatz in Borstel. Ursprünglich wollte sie als Rote-Kreuz-Schwester arbeiten, jedoch fehlte ihr die medizinische Grundausbildung, weshalb sie sich als Zahlmeisterin in der Flughafenverwaltung verpflichtete. Im Herbst 1943 versetzte man sie nach Holland. Eine von ihr angefertigte Zeichnung, ihres dortigen Arbeitsplatzes, ist bis heute erhalten. Nachdem sie bereits im Oktober 1944 die Heimreise hätte antreten sollen, wurde ihr Einsatz kurzfristig verlängert.

Am 8. April 1945 starb Anneliese Lehrmann durch einen Luftangriff der Alliierten. Sie hatte sich am holländischen Bahnhof Meppel aufgehalten, gerade im Begriff, zurück in die Heimat zu fahren. Als sie den Zug betreten wollte, eröffneten ungefähr 20 englische Jagdbomber das Feuer. Nach Berichten von Augenzeugen, wurde Lehrmann durch eine Machinengewehrkugel in den Kopf getroffen. Die Familie erhielt die Benachrichtigung über den Tod ihrer Tochter erst im Dezember 1945. Heute ruht Anneliese Lehrmann auf der Kriegsgräberstätte Ysselsteyn. Die Endgrablage befindet sich in Block AG, Reihe 12, Grab 276.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Anneliese Lehrmann, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Ysselsteyn, Niederlande

Ysselsteyn ist nach der Fläche die größte deutsche Kriegsgräberstätte weltweit. Dort unterhält der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine seiner vier Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten.

 

Friedhofbeschreibung

Nur etwa 20 Kilometer von der niederländisch-deutschen Grenze entfernt befindet sich die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn. Sie ist die einzige deutsche Kriegsgräberstätte in den Niederlanden und liegt acht Kilometer südwestlich von der Stadt Venray in der Provinz Limburg. Die Anlage ist mit 28 Hektar die größte deutsche Kriegsgräberstätte weltweit. Der Friedhof ist in 116 Blöcke mit meist zwölf Reihen zu je 25 Gräbern unterteilt. Fast alle Gefallenen ruhen in Einzelgräbern.

Belegung

Auf dem Friedhof sind alle deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs bestattet, die auf niederländischem Gebiet gefallen sind. Außerdem ruhen hier niederländische, polnische und sowjetische Soldaten, die in deutscher Uniform gekämpft haben, sowie 87 Kriegstote aus dem Ersten Weltkrieg. Etwa 3.000 deutsche Soldaten sind 1946 vom amerikanischen Soldatenfriedhof Margraten nach Ysselsteyn umgebettet worden. Die meisten sind in den letzten Kriegsmonaten im Aachener Land oder bei den Kämpfen an der Rur gestorben. In Ysselsteyn liegen auch 1.700 deutsche Soldaten, die im Gebiet um Arnheim zu Tode kamen, sowie 475 deutsche Kriegstote von der Insel Texel, die beim „Aufstand der Georgier“ fielen. Auch Männer, Frauen und Kinder aus dem Internierungslager in Vught fanden in Ysselsteyn ihre Ruhestätte.

Historie

Der Friedhof in Ysselsteyn war zunächst nicht für diesen Standort geplant. Die Niederlande wollte ursprünglich alle deutschen Kriegstoten im Land exhumieren und in Deutschland auf einem Sammelfriedhof bestatten lassen. Die niederländische Regierung kam dem Wunsch der Verinigten Staaten von Amerika nach, die deutschen Kriegstoten in den Niederlanden zu belassen. Am 15. Oktober 1946 begann der niederländische Gräberdienst damit, alle deutschen Kriegstoten von den Zivilfriedhöfen und aus Feldgräbern im Land zu exhumieren und auf dem Friedhof in Ysselsteyn beizusetzen. In enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Dienststelle in Berlin und dem Volksbund identifizierte der niederländische Gräberdienst nach Öffnung der Gräber mit Unbekannten noch 7.330 Tote.

2021 wurde das Besucherzentrum in Betrieb genommen. Dort illustriert eine neue Multimedia-Ausstellung die Geschichte der Kriegsgräberstätte und erzählt von den Schicksalen hinter den Kreuzen. Im Besucherzentrum stehen Räume für Tagungen, Vorträge und Präsentationen zur Verfügung, die im Rahmen von Bildungsprojekten genutzt werden. Die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn ist unter anderem eine Station der „Liberation Route Europe“. Die „Liberation Route“ verbindet historische Schauplätze, über welche die alliierten Streitkräfte ab 1944 von Südengland aus über die Normandie bis nach Berlin vorrückten.

Besonderheit

1982 startete das „Projekt Ysselsteyn“, bei dem Kriegsgräberstätten als Begegnungsstätten vor allem für Jugendliche dienen. Schulklassen, Jugend- und Erwachsenengruppen können seitdem in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Ysselsteyn an historisch-politischen und friedenspädagogischen Bildungsangeboten teilnehmen. Der Volksbund unterhält weitere Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten an den Kriegsgräberstätten Golm (Deutschland), Lommel (Belgien) und Niederbronn-Les-Bains (Frankreich).

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätte Ysselsteyn/Niederlande"
    Mediathek
  • Prospekt "Wenn Steine reden könnten ..." - Kriegsgräberstätten in Europa
    Mediathek
  • Informationstafel Ysselsteyn in den Niederlanden
    Mediathek

Unterstützen Sie unsere Arbeit!