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Karl Lüftl

Geburtsdatum 21.01.1921

Geburtsort Unterhaching

Todes-/Vermisstendatum 20.05.1941

Todes-/Vermisstenort südostw. Kreta

Dienstgrad Gefreiter

Karl Lüftl ruht auf der Kriegsgräberstätte in Maleme .

Endgrablage: Block 1 Grab 677

  • Name und die persönlichen Daten von Karl Lüftl sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Karl Lüftl mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Porträtfoto Karl Lüftl in Zivil, Foto wie in Kennkarte, ca. 1939

Karl Lüftl wurde am 21.01.1921 in Unterhaching bei München als zweiter Sohn des Schneidermeisters Heinrich und dessen Ehefrau Marie Lüftl geboren. Er hatte noch 5 Geschwister: Heinrich, Josef, Otto, Wilhelm und Marieluise. Karl war ein guter Turner und nahm 1938 an den Deutschen Meisterschaften in Breslau Teil. In seiner Kennkarte ist als Beruf Malergehilfe verzeichnet. Er hatte eine Freundin, Lisa F.

Karl absolvierte eine Fallschirmspringerausbildung in Stralsund und war von September bis November 1940 an der Fallschirmschule Braunschweig. Anschließend kam er gleich zum Einsatz.

Er diente zuletzt als Gefreiter im II. Bataillon des Fallschirmjägerregiment 1 und fiel am 20. Mai 1941 um 17:30 Uhr bei dem Angriff auf den Flugplatz und die Hauptstadt Iraklion auf Kreta. Laut Todesbenachrichtigung des Adjutanten wurde er im Sprung „durch eine englische Maschinengewehrgarbe tödlich in die Brust getroffen.“ Seine Erstbestattung erfolgte südostwärts Iraklion. Später wurde er umgebettet und ruht heute auf der Kriegsgräberstätte Maleme, Block 1, Grab 677.

Sein älterer Bruder Heinrich erlitt 1942 einen Lungensteckschuss und kam danach zum Stab. Er starb 1978 an den Spätfolgen der Verletzung.

Sein jüngerer Bruder Josef (Jg. 1925) diente bei den Gebirgsjägern in Frankreich und Italien, wo er am 26.04.1945 in der Nähe von Verona, vermutlich von Partisanen erschossen wurde. Er galt bis 1952 als vermisst. Heute ruht er auf der Kriegsgräberstätte Costermano.

Sein Bruder Otto wurde mit 17 Jahren 1944 eingezogen. Er kam zur Luftwaffe in die Tschechei und geriet dort 1945 in Kriegsgefangenschaft. Versteckt in einem Futtermittel-LKW des Zoos, wo er sich freiwillig zur Arbeit gemeldet hatte, gelang ihm die Flucht im August 1945.Der jüngste Bruder Willy (Jg. 1929) wurde im Februar 1945 noch gemustert, kam jedoch nicht mehr zum Einsatz.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Karl Lüftl, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Maleme, Griechenland

An der Kriegsgräberstätte Maleme auf Kreta zeigt sich deutlich, wie sich die Erinnerungs- und Gedenkkultur in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat.

 

Friedhofbeschreibung

Die Kriegsgräberstätte Maleme liegt 20 Kilometer von der griechischen Hafenstadt Chania entfernt an der Nordküste Kretas. Zum kleinen Dorf Maleme ist es nur ein Kilometer. Die Anlage ist ein Ort der Trauer und der Mahnung. Dazu leistet die neue Dauerausstellung des Volksbunds einen wichtigen Beitrag. Die Ausstellung legt Wert darauf, die Perspektiven der verschiedenen Kriegsparteien darzustellen und den Blick nicht vor den Verbrechen an der Zivilbevölkerung zu verschließen. Kretische Frauen und Männer, die das Kriegsgeschehen überlebt haben, berichten ebenso eindrucksvoll von ihren Erlebnissen wie deutsche Soldaten und Armeeangehörige des Commonwealth. Biografische Notizen, Briefe und Fotos aus Nachlässen ergänzen die Zeitzeugenaussagen. Sie dokumentieren exemplarisch einzelne Schicksale.

Der Friedhof ist so angelegt, dass die Gräberfelder mit den Gefallenen die vier Hauptkampfräume des Zweiten Weltkriegs auf der Mittelmeerinsel sichtbar machen. Das sind Chania, Maleme, Rethymnon und Iraklion. Auf dem Gedenkplatz sind auf Metalltafeln die Namen von 360 Soldaten verewigt, die auf der Insel gefallen sind, jedoch nicht geborgen werden konnten.

Belegung

Auf dem Friedhof ruhen 4.468 Gefallene des Zweiten Weltkriegs. Sie waren an 62 Orten der Mittelmeerinsel beigesetzt. Von April bis November 1960 barg der Umbettungsdienst des Volksbunds mit Erlaubnis der griechischen Regierung deutsche Tote aus vereinzelten Feldgräbern und provisorischen Gräberanlagen auf Kreta.

Historie

Ende Mai 1941 hatten deutsche Fallschirm- und Gebirgsjäger Kreta eingenommen. Bis zum Kriegsende vier Jahre später befand sich die Insel unter deutscher Besatzung. Hochrangige deutsche Militärangehörige, die auf Kreta gekämpft hatten, leugneten noch viele Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Gräueltaten an der Zivilbevölkerung durch Wehrmachtsangehörige. Wobei es auf allen Seiten zu schlimmen Gewalttaten kam.

Bis zur Ratifizierung eines Kriegsgräberabkommens lagerten Särge mit deutschen Toten im Kloster Gonai. 1971 begann schließlich die Umbettung auf den Friedhof Maleme. Der Friedhof wurde am 6. Oktober 1974 eingeweiht. An den Ausbauarbeiten beteiligten sich zahlreiche ehemalige Kameraden der Gefallenen.

Besonderheit

Die 1. Luftlandedivision der Bundeswehr übernahm 1975 die Patenschaft für den Friedhof Maleme.

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

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