Frankreich

Assevent

Gesamtbelegung: 393 Tote

Assevent

Frankreich

Ganzjährig geöffnet

Diese Grabanlage gehört seit September 2023 zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten.

Belegung

393 deutsche Tote des Ersten Weltkrieges sind in Assevent begraben. Außerdem ruhen hier 556 Franzosen in Einzelgräbern und 487 in einem Gemeinschaftsgrab, 7 Briten und 51 Russen in Einzelgräbern sowie eine unbekannte Zahl russischer Soldaten ebenfalls in einem Gemeinschaftsgrab.

Deutsche Truppen hatten den Friedhof im August 1914 während der Belagerung der Festung Maubeuge angelegt und später ausgebaut. Das zentrale Mahnmal entstand ebenso in dieser Zeit wie der wuchtige Eingang mit schmiedeeisernem Tor. Die Gräber erhielten Stelen mit Namen und Daten der Toten. Die meisten von ihnen starben bei den Belagerungskämpfen. Später wurden auch Angehörige der Etappendienste beigesetzt – vor allem bei den Rückzugsgefechten im Oktober und November 1918.

Die 1914 Gefallenen gehörten Truppenteilen mit Heimatstandorten am Niederrhein, in Westfalen und Brandenburg an. Die Toten von 1918 kam aus Garnisonen in Hessen, Baden und Elsass-Lothringen.

Nach Kriegsende betteten die französischen Militärbehörden weitere Tote – unter ihnen 120 deutsche – aus 22 Gemeinden im Umkreis von bis zu 70 Kilometern auf den Friedhof um. Von den 393 deutschen Gefallenen ruhen 359 in Einzelgräbern. Zehn von ihnen blieben unbekannt. Von den 34 Opfern in zwei Gemeinschaftsgräbern blieben 21 ohne Namen.

Historie

Instandsetzung und Ausbau übernahm der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer Vereinbarung mit den französischen Militärbehörden von 1926. Auch hier blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber der später Zugebetteten ungelöst – erst wegen Devisenmangels, dann wegen des Zweiten Weltkrieges.

Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 begann der Volksbund – finanziell unterstützt von der Bundesregierung – mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich. 1970 entwickelte er gemeinsam mit dem zuständigen französischen Ministerium einen Plan für den Ausbau des Friedhofs Assevent.

Die Gräber der Zugebetteten erhielten Grabstelen mit eingravierten Namen und Daten – entsprechend den Stelen, die im Ersten Weltkrieg Verwendung fanden. Das Grab eines jüdischen Gefallenen erhielt aus religiösen Gründen eine Stele in besonderer Form. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: "Hier ruht begraben ..." und "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden".

Besonderheit

Besonderes Merkmal der deutsch-französischen Anlage ist ein Ehrentempel mit einer Statue am Ende eines breiten Weges. Links davon ist das deutsche, rechts das französische Gräberfeld. Tempel und Statue wurden 2014 saniert.

Im September 2023 hat die UNESCO 139 Friedhöfe des Ersten Weltkrieges zu Weltkulturerbestätten erklärt. 24 deutsche Grabanlagen sind in Obhut des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - Assevent ist eine davon.

Aufnahmen: Fritz Braun