Deutschland

Bienenbüttel - Wichmannsburg, Ev.- luth. Friedhof

Auf diesem Friedhof ruhen in zwei kleinen Grabstätten - nach den uns vorliegenden Informationen - insgesamt 11 Tote des Ersten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Im Einzelnen: - 3 russische Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges, verstorben im Oktober 1918; - an der nördlichen Friedhofsbegrenzung - dahinter ein Einfamilienhaus - 8 von ursprünglich 12 jüdischen KZ - Häftlingen aus dem Sternlager Bergen-Belsen, die am 10. April 1945 mit dem letzten sog."Evakuierungstransport - Lost Train" Bergen verließen. Sie starben während der langen Fahrt an Hunger und Erschöpfung in den überfüllten Güterwaggons, darunter ein Säugling, der während der Fahrt geboren wurde. Die Toten wurden bei einem Halt in Wichmannsburg am 13. April 1945 ausgeladen und auf dem dortigen Friedhof beigesetzt. 3 der Toten wurden später exhumiert und nach Holland überführt. Der Verbleib des Kleinkindes ist unbekannt. Anmerkung: Die Auskunft zum Schicksal der KZ - Häftlinge gab der Lüneburger Heimatforscher Manfred Messer dem Verfasser am 27.02.2014 Fotos: Volker Fleig 2014