Mazedonien

Bitola

Wegbeschreibung

Der Friedhof liegt außerhalb der Stadt auf einem Hügel.

Gesamtbelegung: 3406 Tote

Bitola

Mazedonien

Ganzjährig geöffnet

Bitola ist die drittgrößte Stadt Nordmazedoniens und Sitz der gleichnamigen Opština (Verwaltungseinheit). Die dortige deutsche Kriegsgräberstätte existiert seit 1936. 3.400 Soldaten, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben ließen, sind dort bestattet. Der Friedhof liegt nordwestlich der Stadt auf einem Hügel an der Straße E-65.

Friedhofsbeschreibung

Mit dem Bau der Kriegsgräberstätte Bitola begann der Volksbund im Jahr 1932. Standort der Anlage ist ein Berg, über den 1916 während einer Schlacht die Frontlinie verlief. Bestattet sind in Bitola die deutschen Soldaten, die zwischen 1915 und 1918 während der Kämpfe in Mazedonien ums Leben kamen. Eine starke Ringmauer aus Granitblöcken umfasst den Friedhof. Aus demselben Material besteht auch die in Form eines Turmes errichtete Eingangshalle. Die Gräberfläche ist kreisrund und umgeben von einem etwas höher gelegenen Rundgang. Die hohe Mauer begrenzt diesen Bereich. Die Bauarbeiten dauerten fast fünf Jahre, unter anderem deshalb, weil die benötigten schweren Granitblöcke über eine größere Entfernung herangebracht werden mussten. Am 25. Oktober 1936 erfolgte die Einweihung der Kriegsgräberstätte, auf der 3.400 Tote ruhen. Eine ortsansässige Firma setzte das Gebäude im Jahr 1969 instand. Im Laufe der Zeit hatten sich einige Granitblöcke und große Teile des im Hallendach verlegten Mosaiks gelöst. Die Granitblöcke konnten erneut zusammengefügt oder ersetzt werden. Das Mosaik, das einen Adler abbildete, ließ sich jedoch nicht retten. Als Ersatz schufen die deutschen Künstler Franz Grau und Josef Eberl ein heute noch existierendes Sgraffito. Seit den 1970er Jahren durchquert ein Straßentunnel den Berg, auf dem die Kriegsgräberstätte Bitola liegt.

Historie

Die Salonikifront oder Mazedonische Front war ein Nebenkriegsschauplatz in den Jahren 1915 bis 1918. Die Front verlief hauptsächlich in der heutigen Republik Nordmazedonien und in der griechischen Region Makedonien. Eine serbisch-französische Offensive führte im Herbst 1918 zum Zusammenbruch der auf Seiten der Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn kämpfenden bulgarischen Armee.

Der amtliche Deutsche Gräberdienst baute Anfang der 1930er Jahre in Mazedonien einige Friedhöfe aus, darunter Skopje und Prilep, die beide im Jahr 1933 eingeweiht wurden. Die Kriegsgräberstätte in Bitola folgte.

Auch im Zweiten Weltkrieg kämpften und starben deutsche Soldaten in Mazedonien. Rund 1.800 Kriegstote wurden an verschiedenen Orten bestattet. Seit 2012 existiert ein deutsch-mazedonisches Kriegsgräberabkommen, das dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ermöglicht, sich um den Erhalt und die Pflege der Grabstätten zu kümmern.

Besonderheit

Die deutsche Kriegsgräberstätte Bitola entwarf Robert Tischler, der von 1926 bis 1959 als Chefarchitekt des Volksbundes arbeitete. Er entwarf etliche Soldatenfriedhöfe und entwickelte das Konzept der sogenannten Totenburgen, die zumeist auf Bergkuppen errichtet wurden und durch ihre Formgebung stark an Festungsbauten erinnern. Auch die Anlage in Bitola ist eine solche „Totenburg“. Tischlers Kriegsgräberstätten stehen in jüngerer Zeit verstärkt in der Kritik. Insbesondere über die Totenburgen wird kontrovers diskutiert, da sie Ausdruck einer völkisch-nationalistischen Überwältigungsarchitektur sind, die Tischlers Denken und seine Bauten prägen.