Frankreich

Bousbecque

Auf dieser Kriegsgräberstätte ruhen 2.330 Kriegstote des I. Weltkrieges. Département Nord Der deutsche Soldatenfriedhof Bousbeque wurde im Juli 1915 unweit der belgisch-französischen Grenze von der deutschen Truppe angelegt. Nur drei der hier Bestatteten verloren ihr Leben im Jahr 1914, eine geringe Zahl 1915 und 1916 in der Zeit der Stellungskämpfe - dagegen weit über die Hälfte im Sommer und Herbst 1917 infolge des britischen Großangriffs in Flandern, der am 6. Juni mit einer gewaltigen Sprengung zwischen St. Eloi und Messines begann, sich bald auf 25 Kilometer Frontbreite ostwärts Ypern ausdehnte und im November ohne nennenswerten Geländegewinn, aber mit hohen Verlusten bei Angreifern und Verteidigern buchstäblich im Schlamm erstickte. Am 9. April 1918 griffen die deutschen Truppen zwischen Ypern und Armentières die alliierten Linien an und eroberten unter hohen Verlusten den Kemmelberg, mussten aber bereits Ende April 1918 die Offensive einstellen. Ein Teil der deutschen Toten aus diesen Kämpfen ruht ebenfalls auf diesem Friedhof, der im August 1918 fast 2.000 Gräber umfasste. Ab 1922 erweiterten die französischen Militärbehörden den Friedhof durch Zubettungen aus dem Bereich von acht weiteren Gemeinden. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Sachsen, Niedersachsen, Thüringen, Hessen, Schleswig-Holstein, den Hansestädten, der Mark Brandenburg, den Rheinlanden sowie in Württemberg, Bayern und Lothringen lagen. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich beginnen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung des gesamten Areals ließ der Volksbund einen neuen Eingang bauen und als zentrales Mal ein Hochkreuz setzen. 1980 erfolgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die Bundeswehr unterstütze den Volksbund u.a. durch den Antransport der für das Aufstellen der Metallkreuze erforderlichen 35 Kilogramm schweren Betonfundamente, die von Teilnehmern an Jugendlagern des Volksbundes versetzt wurden. Alle 2.330 Gefallenen ruhen in Einzelgräbern. Die acht Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen anstelle eines Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden."