Frankreich

Breitenbach

Département Haut-Rhin 3.362 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg 173 deutsche Kriegstote Zweiter Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Breitenbach wurde im Dezember 1920 von den französischen Militärbehörden als Sammelfriedhof für deutsche Gefallene angelegt. Das Gebiet erstreckte sich in einem Umkreis von bis zu 35 Kilometern auf 66 Orte bzw. Ortsteile von Riquewihr (Reichenweier) im Norden über Neuf-Brisach (Neu-Breisach) am Rhein bis vor die Tore der Stadt Cernay (Sennheim) im Süden. Die meisten Toten kamen aus den Kampfgebieten im oberen Fechttal mit seinen Nebentälern innerhalb des Vogesenkammes. Weitere Umbettungen erfolgten auch aus dem südlich gelegenen Lauchtal. Ein kleiner Teil der hier Ruhenden verlor das Leben bei den ersten Grenzgefechten Anfang August 1914 sowie dem deutschen Gegenangriff bis zum Vogesenkamm Ende August bis Anfang September 1914. Die Mehrzahl starb jedoch bei den Kämpfen vom Oktober 1914 bis Ende 1915 sowie bei der Abwehr der französischen Offensive im Juli und August 1915. Auch die bis Kriegsende 1918 andauernden Stellungskämpfe forderten ständig neue Opfer. Insgesamt ruhen hier Tote, die 14 verschiedenen Infanterie- bzw. Artillerieregimenten angehörten. Insbesondere Gefallene der bayerischen Res.Inf.Reg. 18, 19, 22 und 23 mit insgesamt 631 Toten. Die Opfer gehörten darüber hinaus Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Baden, Württemberg, Westfalen, Ostfriesland, Hannover, Braunschweig, Brandenburg, Pommern, Westpreußen, Sachsen und dem Elsaß lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf Grund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. 1928 wurde mit den Stein- und Erdarbeiten begonnen. Die terrassenförmig angelegten Gräberreihen erhielten Stützmauern und die Gemeinschaftsgräber Einfassungen aus Naturstein. Das Gräberfeld wurde durch Baum- und Strauchpflanzungen gegen das Umland abgegrenzt. Die oberste Terrasse erhielt ein Hochkreuz aus Holz. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Bereits vorher hatten freiwillige jugendliche Helfer des Volksbundes mit gärtnerischen Vorarbeiten begonnen. 1978 folgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die Helfer versetzten an den Gräbern die erforderlichen 35 Kilogramm schweren Betonfundamente, deren Antransport die Bundeswehr übernommen hatte und halfen auch mit bei der Erneuerung der Terrassenmauern. Das verfallene Hochkreuz aus Holz wurde durch ein geschmiedetes Stahlkreuz ersetzt. Ein neuer Eingang mit Tor und Flügelmauern aus Naturstein trat an Stelle des bisherigen provisorischen Zugangs. Von den insgesamt 3.362 Kriegstoten des Ersten Weltkrieges ruhen 2.277 Gefallene in Einzelgräbern; 27 von ihnen blieben unbekannt. In vier Gemeinschaftsgräbern ruhen 1.085 Kriegstote, von denen 103 unbekannt blieben. Die acht Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichnung statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben... ." 2. (unten) " Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden."