Deutschland

Bremervörde, Neuenfelder Friedhof

Auf diesem Friedhof ruhen - nach den uns vorliegenden Informationen - in 2 Gräberfeldern insgesamt 102 Tote des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Im Einzelnen: - Die Kriegsgräberstätte für die 50 deutschen Soldaten von Heer, Marine und Waffen-SS, die von Mitte April - Anfang Mai 1945 während der Endkämpfe durch Luftangriffe und Gefechtshandlungen bei und um Bremervörde gefallen sind oder später in Lazaretten starben, liegt etwa in der Mitte des Friedhofs unter schönen alten Bäumen. Sie ist gleich nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt worden. Am 2. Mai 1945 um 08.00 Uhr erhält Leutnant Herbert von Mudra den Befehl, den Vorstoß der Briten aus Richtung Bremervörde aufzuhalten.In einem Wohnhaus in unmittelbarer Nähe der Straßenabzweigung nach Cuxhaven richtet er gerade mit dem Chef der Nachbarkompanie einen gemeinsamen Gefechtsstand ein, als um 11.00 Uhr die Briten angreifen.Um die im Haus befindlichen Bewohner und Verwundeten nicht zu gefährden, entschließen sich die beiden Offiziere, das Haus zu verlassen und in Richtung Cuxhaven zurückzugehen.In diesem Moment wird das Haus von einer Panzergranate getroffen, die Straße liegt unter Maschinengewehrfeuer. Leutnant von Mudra wird durch einen Herzschuss getötet, die anderen Soldaten werden von den Engländern gefangen genommen. (Reihe 3, Grab 9) - aus: "...wenn Steine reden könnten" - Volksbund-Broschüre o. Jahrg. - In einer 2. Anlage am nördlichen Rand des Friedhofes, einer wenig ansprechenden großen Rasenfläche mit teilweise verwitterten Grabkissen, ruhen insgesamt 52 zivile Bürger, auch Frauen & Kinder - insgesamt 16 polnische, sowjetische und belgische Zwangsarbeiter/Innen, von denen die Staatsangehörigkeit gesichert ist; 14 deutsche zivile Bürger, meist Flüchtlinge sowie 22 zivile Bürger, deren Namen, Geburts- & Todestag bekannt sind, über deren Status und Staatsangehörigkeit aber keine Angaben in der offiziellen Gräberliste zu finden sind. Dieses Gräberfeld soll nach Auskunft der Stadt Bremervörde in der nächsten Zeit würdiger gestaltet werden. Fotos: Volker Fleig 2013