Frankreich

Caudry

Auf dieser Kriegsgräberstätte ruhen 3.195 Kriegstote des I. Weltkrieges. 3.194 Deutsche 1 ehem. sowjet. Union Département Nord Auf dem nahe gelegenen britischen Soldatenfriedhof ruhen 705 Gefallene. Der deutsche Soldatenfriedhof Caudry wurde 1917 von der deutschen Truppe angelegt, als infolge der sogenannten "Osterschlacht von Arras" im April 1917, der "Tankschlacht um Cambrai" im November 1917 sowie des deutschen Gegenangriffs im Dezember sehr viele Schwerverwundete in rückwärtige Lazarette verlegt wurden und hier an ihren Verwundungen starben. Fast 2000 der hier Ruhenden verloren jedoch ihr Leben während der deutschen Großoffensive im Frühjahr 1918 und der im August beginnenden schweren Abwehrkämpfe, die bis Mitte Oktober 1918 im Gebiet um Caudry andauerten. Die französischen Militärbehörden erweiterten in den Jahren 1921-1924 den Friedhof durch Zubettung von fast 2.000 deutschen Kriegstoten aus 28 umliegenden Gemeindebereichen. Unter diesen Toten befanden sich auch solche aus den Kämpfen von September bis Dezember 1914 sowie der Schlacht an der Somme von Juli bis November 1916. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in allen Ländern und preußischen Provinzen des damaligen Deutschen Reiches lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Es erfolgten umfangreiche Baumpflanzungen, Einfriedung des Geländes durch eine Hecke, Schaffung von Zugängen sowohl über den Gemeindefriedhof als auch über den britischen Soldatenfriedhof, Einfassung des Gemeinschaftsgrabes mit Natursteinmauerwerk sowie Instandsetzung des bereits während des Krieges von Bildhauer Ely, Hamburg, geschaffenen Denkmals. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb jedoch infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Neben einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung der Anlage erfolgte im Jahre 1976 der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden. Von den 3.194 Gefallenen ruhen 1.632 in Einzelgräbern; 79 blieben ohne Namen. In dem Gemeinschaftsgrab mit 1.562 Opfern sind nur 90 namentlich bekannt. Die drei Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichen statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden."