Deutschland

Edewecht - Kriegsgräberstätte

Auf dieser Kriegsgräberstätte sind - nach aktuellen Unterlagen - 424 (ehemals 433) Kriegstote aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs bestattet. Es handelt sich bei Ihnen überwiegend um junge deutsche Soldaten, die bei den Kämpfen am Küstenkanal im April 1945, nur wenige Tage vor dem Ende der Kampfhandlungen in Nordwestdeutschland, starben. Auf den Grabsteinen sind bei den Geburtsdaten häufig die Jahrgänge 1926, 1927 oder gar 1928 zu sehen. Manche der jungen Männer waren noch nicht einmal 17 Jahre alt, als sie umkamen. Viele von ihnen waren kaum ausgebildet und nur unzureichend ausgerüstet nach Edewecht geschickt worden, häufig aus Wilhelmshaven kommend. Sie konnten den Übergang kanadischer Truppen auf die Nordseite des Küstenkanals nicht verhindern und bezahlten die Kampfhandlungen in der Folge mit ihrem Leben. Die Ortschaft Edewecht wurde dabei in großen Teilen zerstört, hierbei kamen auch Zivilpersonen um. Die Toten, die nach den Kampfhandlungen oftmals am Ort ihres Todes bestattet wurden, fanden ab August 1945 nach und nach auf dem neu angelegten Friedhof ihre letzte Ruhe. Zudem kam zu Umbettungen aus anderen Ortschaften. Die offizielle Einweihung der in der Folge würdig hergerichteten Kriegsgräberstätte erfolgte am 22. Mai 1949 in Gegenwart des damaligen Volksbund-Präsidenten Wilhelm Ahlhorn. Dieser Friedhof ist damit die erste Kriegsgräberstätte, die der Volksbund nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gebaut hat. Auch Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wurden auf dieser Kriegsgräberstätte beerdigt, nachdem sie 1970 vom kirchlichen Friedhof zugebettet wurden. Sie stammen aus der Sowjetunion, Polen und den Niederlanden und hatten in Edewecht oder in umliegenden Ortschaften arbeiten müssen. Viele von ihnen starben ebenfalls im April 1945, andere auch nach Kriegsende. Fotos: Marco Wingert, 2020