Frankreich

Fourdrain

Département Aisne 1.907 deutsche Kriegstote 1 Toter der k.u.k. österreichisch-ungarischen Armee Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Fourdrain wurde als Sammelfriedhof von den französischen Militärbehörden angelegt. Sie betteten etwa 1.000 deutsche Kriegstote aus 18 angrenzenden Gemeindebereichen sowie Tote aus dem Friedhof des Vorortes La Bovette nach hier um. Nach dem deutschen Vormarsch im Spätsommer 1914 wurden mehrere Lazarette in Fourdrain eingerichtet, in denen viele der Schwerverwundeten ihren Verletzungen erlagen, die sie bei den Kämpfen am Chemin-des-Dames sowie in dem Abschnitt Soissons-St. Quentin in den Jahren 1915 und 1917 sowie bei den Abwehr- und Rückzugskämpfen im Sommer und Herbst 1918 erlitten hatten. Hinzu kamen Soldaten, die an Krankheiten oder infolge Unfällen starben. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Ost- und Westpreußen, Posen, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Hessen, Baden, Bayern, Lothringen, Westfalen und im Rheinland sowie in den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Instandsetzungsarbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ab November 1928 aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Neben einer Begrünung des Gräberfeldes erfolgten umfangreiche Baum- und Staudenpflanzungen sowie die Einfassung der Gemeinschaftsgräber, Errichtung eines Gedenksteines und Bau eines neuen Einganges mit Treppenaufgang und geschmiedetem Tor. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb infolge Devisenmangels und des Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Noch im Jahre 1966 erfolgte - dank einer namhaften Zuwendung der Stadt Duisburg - der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden. Teilnehmer an Jugendlagern des Volksbundes halfen in den Jahren 1965-1967 bei der Begrünung des Gräberfeldes und bei der Anlage des Zufahrtsweges. Ein Hochkreuz wurde als zentrales Mal errichtet. Von 1.907 Gefallenen ruhen 1.261 in Einzelgräbern; 4 blieben namenlos. In einem Gemeinschaftsgrab mit 646 Gefallenen sind nur 15 namentlich bekannt. Die drei Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten als Kennzeichen Grabstelen aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) Hier ruht begraben... 2. (unten) Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden. Pflege Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut. Auskünfte über die Lage von Gräbern, die frühere Zugehörigkeit der Gefallenen zu bestimmten Truppenteilen etc. erteilt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Bundesgeschäftsstelle Abteilung Gräberdienst Sonnenallee 1 D-34266 Niestetal Telefon: 0561-7009-0 GN(at)volksbund.de www.volksbund.de Aufnahmen: Fritz Braun