Frankreich

Frasnoy

Département Nord 4.477 deutsche Kriegstote 2 Gefallene der k.u.k. Österr.-Ung. Armee 5 russische Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Frasnoy wurde erst nach Kriegsende als Sammelfriedhof von den französischen Militärbehörden angelegt, die hier alle deutschen Kriegstoten aus 81 Gemeindebereichen in einem Umkreis von bis zu 20 Kilometern zusammen betteten. Fast die Hälfte aller Toten kam aus Valenciennes, wo der von der deutschen Truppe bereits im Herbst 1914 angelegte und bis Oktober 1918 für Beisetzungen genutzte Soldatenfriedhof aufgelöst worden war. Vom Krieg wurde diese Landschaft nur im August/September 1914 und im Herbst 1918 direkt betroffen, als die deutschen Truppen sich unter dem ständigen Druck der Alliierten Streitkräfte langsam zurückzogen. In der Zeit von Ende 1914 bis Spätherbst 1918 waren Valenciennes und die umliegenden Ortschaften deutscher Hauptnachschubplatz für den gesamten rechten Flügel der Westfront. Dementsprechend groß war auch die Zahl der Lazarette in diesem Gebiet, in denen viele Schwerverwundete ihren Verletzungen erlagen. Auch unter den Etappendiensten forderten Unfälle, Krankheiten und Fliegerangriffe zahlreiche Opfer. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in nahezu allen Ländern des damaligen Deutschen Reiches lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ab 1927 aufgrund einer Vereinbarung mit den zuständigen französischen Militärbehörden aus. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst noch ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung einschließlich Pflanzung von Bäumen, Sträuchern und Hecken, erfolgte ab 1970 der Austausch der provisorischen Holzgrabzeichen gegen dauerhafte Kreuze aus Metall mit den eingegossenen Namen und Daten der Toten. Hieran wirkten freiwillige jugendliche Helfer der Jugendlager des Volksbundes dadurch mit, dass sie die von der Bundeswehr antransportierten 35 Kilogramm schweren Betonfundamente für die Kreuze an den Gräbern versetzten. Die 14 Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Ferner wurden die gesamte Gräberfläche und Wege begrünt, das Gemeinschaftsgrab erhielt eine Einfassung aus Naturstein und der Eingang ein geschmiedetes Tor zwischen zwei Flügelmauern. Auch das Denkmal, noch während des Ersten Weltkrieges von der eigenen Truppe geschaffen, ist instandgesetzt worden.