Frankreich

Gerbéviller

Département Meurthe-et-Moselle 5.462 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg 2.164 französische Tote des Ersten Weltkrieges und 3 Tote des Zweiten Weltkrieges auf einem eigenen gegenüberliegenden Soldatenfriedhof. Der deutsche Soldatenfriedhof Gerbéviller wurde von den französischen Militärbehörden - wie der französische Friedhof - im November 1920 als Sammelfriedhof angelegt. 3.756 deutsche Gefallene sind seinerzeit aus provisorischen Grabstätten in 67 Gemeindebereichen geborgen und hier wieder eingebettet worden. Es waren vorwiegend Tote aus der sogenannten "Schlacht in Lothringen", in deren Verlauf deutsche Truppen Ende August/Anfang September 1914 bis an die Tore von Nancy vordrangen, sich aber im Zusammenhang mit der "Marneschlacht" fast wieder auf die frühere Reichsgrenze zurückziehen mussten. Später kamen noch verstorbene deutsche Kriegsgefangene hinzu. Schon im Jahre 1919 hatten die französischen Militärbehörden in Champenoux, ca. 15 km ostwärts Nancy, einen weiteren Sammelfriedhof für 1.669 deutsche Gefallene angelegt. Aus Gründen öffentlichen Interesses musste 1944 - während des Zweiten Weltkrieges - der Friedhof aufgehoben werden. Die Toten wurden nach Gerbéviller überführt, so daß die Gesamtbelegung auf 5.462 Gefallene stieg. Die hier Ruhenden gehörten zum größten Teil dem II. bayerischen Armeekorps, zu einem kleineren Teil dem XXI. Armeekorps und der Garde-Ersatz-Division an. Weitere Tote hatten ihre Heimatgarnisonen in Baden, Württemberg, Hessen, Westfalen Braunschweig, Oldenburg, Ostfriesland, Thüringen, Sachsen, Westpreußen, Schlesien, im Rheinland, im Elsaß und in Lothringen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ab 1929 auf Grund einer 1926 getroffenen Vereinbarung mit den zuständigen französischen Militärbehörden aus. Das gesamte Friedhofsgelände wurde landschaftsgärtnerisch überarbeitet. Das Gemeinschaftsgrab erhielt eine Einfassung aus Naturstein. Es wurden ein Denkmal errichtet und der Eingang neu gestaltet. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen.Die jugendlichen Helfer der Jugendlager des Volksbundes leisteten hierbei wichtige gärtnerische Vorarbeiten. 1976 erfolgte dann eine grundlegende Instandsetzung: die Natureinfassung des Gemeinschaftsgrabes wurde erneuert und durch zwei monolithische Kreuzgruppen zu je fünf Kreuzen gekennzeichnet. Gleichzeitig folgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden. Von den 1.120 in Einzelgräbern Bestatteten blieben 78 unbekannt. Im Gemeinschaftsgrab mit seinen 4.342 Toten blieben 1.045 Opfer ohne Namen. Das Grab eines Gefallenen jüdischen Glaubens erhielt aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.