Irland

Glencree

Wegbeschreibung

Die deutsche Kriegsgräberstätte Glencree liegt unweit des gleichnamigen Dorfes im County Wicklow, 16 Kilometer südlich der irischen Hauptstadt Dublin. Zur erreichen ist der Soldatenfriedhof von Dublin aus über die „Old Military Road“ und die Straße L 1011.

Auf der am 9. Juli 1961 eingeweihten Anlage ruhen 134 deutsche Soldaten, von denen sechs im Ersten Weltkrieg und 128 im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren.

Friedhofsbeschreibung

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. baute die Kriegsgräberstätte Glencree im Zeitraum von 1959 bis 1961 aus. Das Gelände, ein ehemaliger Steinbruch in den Wicklow Mountains, stellte die Regierung der Republik Irland kostenfrei zur Verfügung. Sie hat auch den Schutz der Anlage übernommen. Die dort bestatteten 134 deutschen Kriegstoten sind aus mehr als 100 Grablagen in 15 irischen Grafschaften hierher umgebettet worden. Von einem kleinen Parkplatz mit einer Erläuterungstafel aus betreten Besucherinnen und Besucher die Gedenkstätte durch eine schmiedeeiserne Pforte. Der Weg führt zu einer Gedenkhalle aus Naturstein, deren Innenwände und Decke mit Mosaiken gestaltet sind, die der Münchner Künstler Fritz Berz entworfen hat. Auf dem bepflanzten Gräberfeld des Friedhofs stehen Steinkreuze in Zweiergruppen und Namensteine aus Granit verewigen die Daten von jeweils zwei Bestatteten. Nicht alle der hier ruhenden Kriegstoten sind namentlich bekannt. Eine Natursteinmauer begrenzt die Vorderseite der Anlage, eine Steilwand die Rückseite. Das dort errichtete, landestypisch keltische Hochkreuz ist weithin sichtbar. Als Sinnbild der Kriegsgräberstätte bildet es zugleich eine Landmarke, die den Weg zum Soldatenfriedhof von Glencree weist. Am 6. Juli 1961 wurde die Anlage der Öffentlichkeit übergeben. Sie ist die einzige Gedenkstätte für deutsche Kriegstote in Irland.

Historie

Die Republik Irland erlangte 1922 die Unabhängigkeit von Großbritannien. Im Ersten Weltkrieg kämpften etwa 170.000 Iren auf britischer Seite. Im Zweiten Weltkrieg blieb Irland neutral. Die sechs in Glencree beigesetzten Toten des Ersten Weltkriegs starben als deutsche Kriegsgefangene in britischen Kriegsgefangenenlagern. Der größte Teil der 128 Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren, gehörte der Luftwaffe oder der Marine an. Es handelt sich um Piloten und Flugzeugbesatzungen, die über britischen Gewässern abgestürzt sind oder um Marinesoldaten, deren Schiffe versenkt wurden. In den meisten Fällen wurden die Toten an die irischen Küsten angeschwemmt. Unter den Toten sind auch 46 Opfer einer Schiffskatastrophe, die sich im Juli 1940 im Atlantik ereignete. Das deutsche U-Boot „U 47“ versenkte das Passagierschiff Arandora Star, auf dem sich unter anderem von Großbritannien internierte, deutsche und italienische Zivilisten befanden.

Besonderheit

Eine dreieckige Stele auf der Kriegsgräberstätte Glencree trägt einen Gedenkspruch des Wissenschaftlers Stan O'Brien, der die „German-Irish Society“ unterstützte. Der in deutscher, englischer und irischer Sprache vorhandene Text lautet: „Mein Los war der Tod unter irischem Himmel und ein Bett in Irlands guter Erde. Was ich geträumt und geplant, band mich ans Vaterland; aber mich wies der Krieg zum Schlaf in Glencree. Leid war und Schmerz, was ich verlor – und gewann. Wenn du vorübergehst, sprich ein Gebet, dass Verlust sich in Segen verwandle.“