Deutschland

Großenkneten - Sannum, Ausländischer Kriegsopferfriedhof

Auf diesem Friedhof ruhen - nach den uns vorliegenden Informationen - insgesamt 256 sowjetische Tote, Frauen und Männer, oft ganze Familien, fast alle aus dem Baltikum, die nach der Eroberung dieser Gebiete als Zwangsarbeiter nach Deutschland deportiert und in der Region Oldenburg/Nordwestdeutschland zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden. Viele dieser Zwangsarbeiter wurden nach ihrer Befreiung aus den Lagern durch die alliierten Streitkräfte bei Kriegsende 1945 wegen ihres schlechten gesundheitlichen Zustandes aufgrund von Misshandlungen, ansteckenden Krankheiten, Unterernährung und körperlicher Erschöpfung in der damaligen „Tuberkulose-Heilstätte Hosüne“ bei Huntlosen, das ursprünglich als Ausweichkrankenhaus für die Bevölkerung von Bremen von Zwangsarbeitern errichtet wurde, zur medizinischen Behandlung und Pflege untergebracht. Für viele der Kranken kam jedoch jede medizinische Hilfe zu spät. Der Friedhof, auf dem die Toten heute ruhen, wurde in der Nähe der Heilstätte in Sannum angelegt. Außer den 256 Kreuzgräbern befinden sich zwei große Gedenksteine auf dem Friedhof. Der lettische Gedenkstein für die Verstorbenen trägt auf der Vorderseite eine Inschrift, die übersetzt so viel wie „Der göttliche Frieden den Verstorbenen“ bedeutet. Auf der Rückseite sind die Namen der zu Tode gekommenen aufgeführt. Der Gedenkstein für die estnischen Verstorbenen trägt ein Kreuz, an dessen Seiten die Namen der Toten eingemeißelt sind. Fotos: Volker Fleig 2013