Deutschland

Harzgerode

Wegbeschreibung

Augustenstraße, 06493 Harzgerode

Auf dem Friedhof in Harzgerode befinden sich in zwei gegenüberliegenden Reihen die Gräber von 13 deutschen und 1 englischen Toten des 1. Weltkrieges, die zwischen dem 14. September 1914 und dem 6. Oktober 1920 gestorben sind. Am Ende des Gräberfeldes befindet sich darüber hinaus eine Gedenktafel mit den Namen aller Toten des Krieges aus Harzgerode. Auf dem Gelände des ehemaligen jüdischen Friedhofs wurde 1964/65 ein Obeliskähnlicher Stein auf gestuftem Sockel gesetzt mit der Inschrift: "Zum Gedenken an die 6 Millionen vom Faschismus ermordeten Juden". Auf dem Friedhof befindet sich das Grab des Sozialdemokraten August Wolf (1889 - 1945), der in den 30er Jahren als Drucker in der Pyrotechnischen Silberhütte arbeitete und hier illegal Flugblätter fertigte. In seiner Widerstandsgruppe hielt er auch Kontakt zu polnischen und sowjetischen Kriegsgefangenen. Die Gruppe flog am 8. März 1945 auf. August Wolf wurde noch am Tage der Verhaftung im örtlichen Gefängnis umgebracht. Seine Zelle wurde als Gedenkstätte gestaltet und von der Jugendherberge betreut. Im Hof wurde ihm zu Ehren ein Gedenkstein gesetzt. Die Gedenkstätte im Gefängnis, der Stein sowie eine Tafel in seinem Betrieb sind nach 1989 verschwunden. Es gab Bestrebungen, die jedoch nicht weiter verfolgt wurden, das Gerichtsgefängnis mit seinen sechs Zellen als Zeitzeugnis zu erhalten. Quelle: S. Endlich und N. Goldenbogen, Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Band II. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1999. Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, Die Gräber erhalten, den Frieden bewahren. Gräber für die Opfer des 1. Weltkrieges auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt, Magdeburg 2014. Außerdem ruhen auf dem Friedhof deutsche Soldaten und zahlreiche Zivilopfer, die überwiegend in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges beim Kampf um den Harz in und um Harzgerode ums Lebengekommen sind. Einzelgräber, Grabsteine wurden vor 2 Jahren neu beschriftet. Bilder Jürgen Winkelbach 2008