Frankreich

Mangiennes

Département Meuse, 3.589 deutsche Kriegstote des Ersten Weltkrieges sowie ein Soldat der k.u.k. Österr.-Ung. Armee

Die Mehrzahl von über 600 Toten musste im Fort in einer Kasematte eingemauert werden, da der ständige auf dem Fort liegende Beschluss durch französische Artillerie eine Bergung aller Gefallenen unmöglich machte.

Hier ruht der Oberarzt Dr. Johann Breuer, Mitinitiator der Deutschen Jugendbewegung des Wandervogels und Herausgeber der Liedersammlung "Zupfgeigenhansl". Er fiel am 20. April 1918.

Nach Kriegsende lösten die französischen Militärbehörden zahlreiche in der Umgebung liegende provisorische Soldatenfriedhöfe auf (u. a. Loison mit 6 Friedhöfen, Grémilly 5 Friedhöfe) und betteten die Toten nach Mangiennes um.

Der Gefallene der Österr.-Ung. Armee gehörte dem k.u.k. Feldartillerieregiment 206 an, das mit weiteren Artillerieregimenten ab Februar 1918 zur Unterstützung des deutschen Verbündeten an die Westfront, insbesondere in den Raum Verdun, entsandt worden war. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Schlesien, Sachsen, Thüringen, Hessen, Hannover, Westfalen, Baden, Württemberg, Bayern, Lothringen und im Elsaß lagen.

Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen

Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Bereits im Herbst 1928 konnte der Volksbund notwendige Erdarbeiten vergeben. Die Gemeinschaftsgräber erhielten eine Einfassung aus Naturstein und die Gräberfläche wurde begrünt. 1930 konnten schließlich mehr als 250 Bäume gepflanzt werden. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb allerdings infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst.

Endgültige Gestaltung

Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Zuvor rodeten freiwillige jugendliche Helfer des Volksbundes überständige Bäume und Sträucher und schufen die Voraussetzungen für Neupflanzungen. Sie wirkten auch mit bei der Erneuerung der Begrünung der Gräberflächen. 1969 erfolgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden.

Von den 3.589 Gefallenen ruhen 3.332 in Einzelgräbern; fünf blieben namenlos. In den beiden Gemeinschaftsgräbern mit 257 Opfern blieben 116 unbekannt.

Die 17 Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichnung statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden."

Die Gestaltung des Einganges mit einem Tor zwischen Natursteinmauern schloss sich an. Ein Hochkreuz bildet den Mittelpunkt der Anlage. Die Namen der bekannten Toten in den Gemeinschaftsgräbern wurden in Steintafeln eingraviert und an den Einfassungsmauern angebracht.

Pflege

Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.