Frankreich

Manicourt

Département Somme 7326 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Manicourt wurde im September 1914 von den rückwärtigen Diensten der deutschen Truppe angelegt. Als erste wurden Gefallene aus den Kämpfen während des sogenannten "Wettlaufs zum Meer" auf dieser Anlage beigesetzt. Weitere Tote kamen im Winter 1914/15 während der Stellungskämpfe hinzu. Die Mehrzahl der Toten fand hier jedoch während der Sommeschlachten 1916 und 1918 ihr Grab. Im Jahre 1922 haben die französischen Militärbehörden den Friedhof durch Umbettungen aus 59 Gemeindebereichen im Umkreis von 20 km erheblich erweitert. Die Toten der ersten Kriegsjahre gehörten Truppenteilen aus Westpreußen, Pommern, Schleswig-Holstein, Hessen, Bayern, Elsaß-Lothringen, den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck sowie der preußischen Garde an. Aus den Sommerschlachten der Jahre 1916 und 1918 ruhen hier Gefallene von Truppenteilen aus nahezu allen Ländern des Reiches und preußischen Provinzen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ab 1931 auf Grund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Das Friedhofsgelände erhielt als Abgrenzung zur Straße hin einen neuen Eingang mit schmiedeeisernem Tor und Flügelmauern aus Naturstein sowie eine Randbepflanzung aus Bäumen und Büschen. Die Gräberfläche wurde begrünt, die Gemeinschaftsgräber bekamen eine Steineinfassung und eine Wildrosenbepflanzung. Als zentrales Mal errichtete der Volksbund ein Hochkreuz aus Holz. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst noch ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen. Ab 1973 erfolgte der Austausch der provisorischen Holzgrabzeichen gegen dauerhafte Kreuze aus belgischem Granit, in die Namen und Daten der Toten eingraviert sind. Von den 4225 in Einzelgräbern Ruhenden blieben 14 unbekannt. In drei Gemeinschaftsgräbern sind 3101 Gefallene bestattet. 184 von ihnen sind namentlich bekannt. Die elf Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Gräber mit mehreren Toten sind durch in den Boden eingelassene Steintafeln ebenfalls mit eingravierten Namen und Daten gekennzeichnet. Das alte hölzerne Hochkreuz wurde durch ein geschmiedetes Stahlkreuz ersetzt. Es erfolgte eine grundlegende landschaftsgärtnerische Überarbeitung, die sich im wesentlichen auf die Begrünung der Gräberflächen und das Setzen neuer Bäume und Büsche erstreckte. Instand gesetzt wurde auch der zwischen den Kriegen vom Volksbund errichtete Gedenkstein mit der eingravierten Inschrift: "HIER RUHEN DEUTSCHE SOLDATEN""ICI REPOSENTDES SOLDATS ALLEMANDS" Pflege Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.