Frankreich

Meurchin

Département Pas-de-Calais 828 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg in Einzelgräbern(24 von ihnen blieben unbekannt) Der deutsche Soldatenfriedhof Meurchin wurde Anfang 1915 von der deutschen Truppe angelegt, die hier bis zum Juni 1917 Bestattungen vornahm. Die erste Beisetzung von sechs preußischen Füselieren und Artilleristen erfolgte am 8. Oktober 1914. Der größte Teil der Opfer büßte das Leben jedoch in dem mit äußerster Erbitterung geführten Stellungskrieg der Jahre 1915-1916 ein. Besonders zahlreich sind gefallene Pioniere, die Opfer des unterirdischen Minenkrieges geworden waren. So starben 50 deutsche Soldaten bei einer Sprengung am 2. März 1916 bei Carvin. Hohe Verluste verursachten auch die alliierten Angriffe im Frühjahr und Herbst 1915 sowie im Frühjahr 1917 zwischen Arras und La Bassée. Zubettungen erfolgten nach dem Krieg durch die französischen Militärbehörden nur dann, wenn bei Aufräum- und Bauarbeiten in der Umgebung deutsche Tote gefunden wurden. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen vor allem in Bayern und in der Pfalz, aber auch in Baden, Sachsen, Thüringen, Brandenburg, in Hannover sowie in den Hansestädten Bremen und Hamburg lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. bereits in den dreißiger Jahren aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Dabei wurden die Schäden an der noch aus der Zeit des Krieges stammenden Umfassungsmauer und der Bepflanzung beseitigt sowie die gesamte Gräberfläche begrünt. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung der gesamten Anlage und des Baues eines neuen Einganges mit geschmiedetem Tor erfolgte 1978 der Austausch der bisherigen provisorischen Grabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die Bundeswehr unterstützte den Volksbund u. a. durch den Antransport der für das Aufstellen der Metallkreuze an den Gräbern erforderlichen Betonfundamente, die von freiwilligen Teilnehmern an den Jugendlagern des Volksbundes versetzt wurden.Alle 828 Gefallenen ruhen in Einzelgräbern. Von ihnen blieben 24 ohne Namen. Die beiden Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen:1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Ein Kubus aus Naturstein bildet das zentrale Mal. Ein Stahlkreuz mit einem Kruzifix wurde bereits während des Ersten Weltkrieges aufgestellt. Seine Herkunft ist unbekannt. Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.