Frankreich

Montmédy

Département Meuse Drei deutsche Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges 1. Gemeindefriedhof der Oberstadt (Festungsbereich)69 deutsche Kriegstote18 französische Kriegstote21 russische Kriegstote 2. Gemeindefriedhof der Unterstadt.329 deutsche Kriegstote 80 französische Kriegstote 3. DeutscherSoldatenfriedhof (an der Straße D118)2464 deutsche Kriegstote (unter ihnen 43 Tote der Österr.-Ung.Armee) 4 belgische Kriegstote 4 britische Kriegstote155 französische Kriegstote 36 italienische Kriegstote168 russische Kriegstote Die Stadt und Festung Montmédy wurde Ende August 1914 von den Deutschen kampflos besetzt. Die vorhandenen französischen Lazarette wurden umgehend von der deutschen Sanitätstruppe in Anspruch genommen, da bei den Kämpfen um die Maasübergänge bei Stenay und Dun-sur-Meuse Soldaten in großer Zahl verwundet worden waren. Im weiteren Verlauf des Krieges wurde in Montmédy einer der größten Lazarettbereiche mit zahlreichen Spezialabteilungen installiert, die die weitere Behandlung der von den Feldlazaretten angelieferten Schwerverwundeten übernahm. Für die hier Verstorbenen - insbesondere während der Schlacht um Verdun - reichten die Gemeindefriedhöfe bald nicht mehr aus, so dass der heutige Soldatenfriedhof am Rande der Stadt angelegt werden musste. Die hohe Sterblichkeit während der Schlacht um Verdun führe dazu, dass ein Teil der Toten in Gemeinschaftsgräbern beigesetzt werden musste. So ruhen im Grab Nr. 1, Opfer vom 23.2. - 4.3., Grab Nr. 2, Opfer vom 4.3.-4.5., Grab Nr. 3, Opfer vom 5.5. - 21.6., Grab Nr. 4, Opfer vom 22.6. - 24.8.,Grab Nr. 5, Opfer vom 25.8. - 14.9. und inGrab Nr. 6, Opfer vom 15.9. - 12.10.1916. Weitere fünf Gemeinschaftsgräber folgten. Die ausländischen Toten waren Kriegsgefangene, die mit Ausnahme der Franzosen, im rückwärtigen Frontgebiet als Arbeitskräfte im Einsatz waren. Die Franzosen dagegen wurden zumeist unmittelbar von der Front in die Lazarette eingeliefert. Von den 155 französischen Opfern sind 111 namentlich bekannt, von den 168 Russen 113 und von allen Italienern liegen die Namen vor. Noch während des Krieges errichtete die deutsche Truppe zwei Denkmale, die auch jetzt noch stehen. Die französischen Militärbehörden erweiterten 1928/1929 den Friedhof durch die Zubettung von Toten, die ursprünglich als verstorbene Verwundete in den Lazaretten in Stenay beigesetzt worden waren. Die hier ruhenden deutschen Toten gehörten Truppenteilen an, deren Heimatstandorte in nahezu allen Ländern und Provinzen des damaligen Deutschen Reiches lagen. Die Toten der Österr.-Ung. Armee waren Angehörige von vier k.u.k. Divisionen, die im Sommer und Herbst 1918 zur Unterstützung des deutschen Bundesgenossen im Raum Verdun eingesetzt worden waren. Bei heftigen Kämpfen gegen die nördlich Verdun gegen die Maas vordringenden Amerikaner und Franzosen, erlitten einige k.u.k. Regimenter schwere Verluste. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb jedoch infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Nach einer landschaftsgärtnerischen Überarbeitung des gesamten Friedhofes an der Straße D 118 einschließlich Verjüngung des Baumbestandes, ergänzende Pflanzung von Sträuchern und Stauden sowie Erneuerung von Zaun und Hecke, wurde der Eingangsbereich umgestaltet. 1980 erfolgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die zugehörigen 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente, deren Antransport die Bundeswehr übernommen hatte, versetzten jugendliche Helfer des Volksbundes.Von den 2 464 deutschen Gefallenen ruhen 1 287 Opfer in Einzelgräbern und 1 177 in den Gemeinschaftsgräbern 1-6. Die ausländischen Toten ruhen verteilt in den Gemeinschaftsgräbern Die sechs Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichen statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen:1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden." Pflege Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.