Deutschland

Nordenham - Blexen, Ev.- luth. Friedhof II

Auf diesem Friedhof ruhen im rückwärtigen mittleren Teil - nach den uns vorliegenden Informationen und neuesten Forschungsergebnissen mindestens 161 Tote beider Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Im Einzelnen: Auf dem großen rechteckigen Kriegsgräberfeld gekennzeichnet durch ein großes Kreuz in der Mitte ruhen: - 128 Kriegsgefangene aus der ehem. Sowjetunion. Die meisten von ihnen – 91 – starben in dem Arbeitslager in der Blexer Papenkuhle. 27 kamen im Arbeitslager des Weserflug-Werks und 10 im Arbeitslager der Metallwerke ums Leben. Sie starben in den Jahren 1941/ 1942 an Hunger, Krankheit und Arbeitsüberforderung. -  16 Zwangsarbeiter*innen aus der Sowjetunion, -  4 Zwangsarbeiter aus Polen,-   2 Zwangsarbeiter aus den Niederlanden sowie- 4 russische Kriegsgefangene aus dem 1. Weltkrieg.Seit Dezember 2020 erinnern eine Geschichts- und Erinnerungstafel sowie Stehlen mit ihren Namen an das Schicksal der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter*innen. Zudem nennt eine Sockelplatte am Hochkreuz "154 ausländische Kriegsopfer".Vor diesem Gräberfeld befindet sich die Reihengrabanlage der 10 deutschen Bombentoten - meist Frauen und Kinder -, die bei einem Luftangriff am 4. August 1944 ihr Leben verloren. Sie sind unmittelbar vor den Kriegsgefangenen bestattet. Eine Hecke trennt die beiden Gräberstätten. Der Besucher gewinnt den Eindruck, dass diese Hecke mehr als nur eine räumliche Abgrenzung ist.Auch das Einzelgrab eines deutschen Soldaten, der im April 1945 starb, ist gut gepflegt.Fotos: Volker Fleig 2014