Mazedonien

Prilep

Der deutsche Soldatenfriedhof Prilep liegt in der nordmazedonischen Stadt Prilep in auf einer Anhöhe neben dem städtischen Friedhof. Bestattet sind dort die sterblichen Überreste deutscher Soldaten, die im Ersten und im Zweiten Weltkrieg in Mazedonien ihr Leben verloren. Die 1933 eingeweihte Kriegsgräberstätte wurde ab 2003 hergerichtet und 2009 fand die Wiedereinweihung statt.

Friedhofsbeschreibung

In Prilep sind 1.683 deutsche und 146 Kriegstote aus Österreich, Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Serbien und der Türkei sowie acht aus Albanien begraben. Während des Zweiten Weltkriegs fanden rund 50 tote deutsche Soldaten hier ihre letzte Ruhestätte. Im Zuge der Wiederherrichtung des Friedhofs ab 2003 erhielten die Gräberfelder aus dem Ersten Weltkrieg eine Kennzeichnung mittels Symbolkreuzgruppen aus Granit. Die dem Volksbund bekannten Namen aller Kriegstoten des Ersten Weltkrieges wurden in Granitsteine eingraviert. In einem bis dahin noch ungenutzten Teil des Friedhofs bettete man Kriegstote des Zweiten Weltkriegs aus Mazedonien in Einzelgräbern zu und versah diese mit Grabkreuzen mit Namen und Daten der Bestatteten. Symbolkreuzgruppen aus weißem Marmor und eine Namenstafel markieren die Gräber der bulgarischen Kriegstoten. An die ungarischen Soldaten erinnert eine separate Gedenktafel.

Den Hauptweg des Friedhofs säumen weiße und rote Rosen, Bänke und Lindenbäume tragen zur Gestaltung der Gräberstätte bei. Das ursprüngliche Eingangstor des Friedhofs ließ sich anhand eines überlieferten Fotos rekonstruieren. Der Volksbund beauftragte eine örtliche Firma mit der Herstellung und dem Einbau des Tores. Im Jahr 2014 fanden die Arbeiten zur Wiederherrichtung des Friedhofs ihren Abschluss.

Historie

Das deutsche Militär legte den Soldatenfriedhof Prilep 1916 für die Kriegstoten der Salonikifront an. Der Amtliche Deutsche Gräberdienst baute das Areal im Zeitraum von 1931 bis 1932 zum Sammelfriedhof aus, der am 9. Mai 1933 eingeweiht wurde. Nach der Bestattung weiterer toter Soldaten im Zweiten Weltkrieg verfiel der Friedhof und wurde schließlich nahezu zerstört. Die Fläche diente unter anderem als Viehweide und außerdem wurde Abfall dort entsorgt. Da kein Kriegsgräberabkommen existierte, konnte der Volksbund über lange Zeit hinweg keine Erhaltungsmaßnahmen durchführen. Anfang der 1970er Jahre geführte Gespräche über eine Verlegung des Friedhofes zogen keine konkreten Maßnahmen nach sich. Erneute Verhandlungen fand im Jahr 2000 statt und schließlich erhielt der Volksbund vom zuständigen mazedonischen Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik im Juli 2003 die Genehmigung, den Friedhof in Prilep herzurichten.

Besonderheit

Auf der Kriegsgräberstätte Prilep ist auch Heinrich Ebert, Sohn des 1919 zum deutschen Reichspräsidenten gewählten Sozialdemokraten Friedrich Ebert, begraben. Heinrich Ebert verstarb am 14. Februar 1917 in einem Feldlazarett in Prilep. Eine Gedenktafel auf dem Friedhof erinnert an ihn.