Frankreich

Romagne-sous-Montfaucon

Romagne-sous-Montfaucon, ein kleiner Ort im Departement Meuse, liegt 38 Kilometer nordwestlich der Stadt Verdun. Die dortige Kriegsgräberstätte liegt an der Rue de l'Europe und ist die letzte Ruhestätte von 1.407 deutschen sowie acht französischen Kriegstoten aus dem Ersten Weltkrieg.

Friedhofsbeschreibung

Nur wenige deutsche Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich konnten in der Zwischenkriegszeit fertiggestellt werden. Die Kriegsgräberstätte Romagne-sous-Montfaucon gehört dazu. Eine 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffene Vereinbarung erlaubte dem Volksbund, erste Arbeiten zur Verbesserung des Friedhofes durchzuführen. 1932 wurden in großer Zahl Bäume gepflanzt und die provisorischen Holzkreuze durch kunstvoll gearbeitete Schieferkreuze ersetzt. Der Volksbund errichtete einen Gedenkraum aus Naturstein, wobei eine Wand eine Piéta in Mosaikhandarbeit schmückt. In den 1930er Jahren endete die Arbeit des Volksbundes in Frankreich jedoch aufgrund von Devisenknappheit. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Arbeit wieder aufgenommen.

1973 erfolgte die Erneuerung des inzwischen überalterten Baumbestands und schadhafte Grabzeichen wurden ersetzt. Die Gräber der beiden Kriegstoten jüdischen Glaubens erhielten Grabstelen. Eine umfassende Neugestaltung der Kriegsgräberstätte begann 2014, mit dem Ziel, ein ausgesprochen schönes Naturbild zu schaffen, welches das Trauma des Ersten Weltkrieges überwinden helfen sollte. Der ursprüngliche Charakter der 2016 wieder eingeweihten Kriegsgräberstätte blieb teilweise erhalten. Die 1.407 deutschen Kriegstoten ruhen in Einzel- oder Gruppengräbern.

Historie

Den Soldatenfriedhof Romagne-sous-Montfaucon legte das deutsche Militär im September 1914 an. Die Kämpfe um die Maasübergänge zwischen Henay und Sivry Ende August 1914 machten die Einrichtung mehrerer Lazarette in Romagne notwendig. Verstorbene wurden neben dem Gemeindefriedhof zur letzten Ruhe gebettet. Bis 1915 kamen weitere Tote hinzu, die meisten der auf dem Friedhof Bestatteten verloren ihr Leben während der Schlacht von Verdun, die im März 1916 begann. Französische Gegenoffensiven im Herbst 1916 und im August 1917 sowie die Rückzugskämpfe im September und Oktober 1918 forderten gleichfalls unzählige Menschenleben. Das am 19. Juli 1966 geschlossene deutsch-französische Kriegsgräberabkommen erlaubte dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vorzunehmen – mit finanzieller Unterstützung seitens der Bundesregierung.

Besonderheit

Am östlichen Ortsausgang von Romagne-sous-Montfaucon liegt die die größte amerikanische Kriegsgräberstätte in Europa. Auf dem Meuse-Argonne-Cemetery sind 14.246 Kriegstote aus den Jahren 1917 und 1918 bestattet. Der von zwei amerikanischen Architekten entworfene Friedhof wurde 1937 eingeweiht und ist mit einer Gedenkstätte sowie einer Gedächtniskapelle versehen. Ein Besucherzentrum, ausgestattet mit historischen Bildern und Rekonstruktionen, eröffnet den Besucherinnen und Besuchern einen Zugang zum damaligen Kriegsgeschehen.