Finnland

Rovaniemi-Norvajaervi

Gesamtbelegung: 2530 Tote

Rovaniemi-Norvajaervi

Finnland

Ganzjährig geöffnet

Die deutsche Kriegsgräberstätte Rovaniemi-Norvajaervi liegt 18 Kilometer nördlich von Rovaniemi, der Hauptstadt Finnisch-Lapplands, in einem in den Norvasee vorspringenden Waldstück. Der Soldatenfriedhof, auf dem 2.530 deutsche Kriegstote des Zweiten Weltkriegs ruhen, wurde am 31. August 1963 eingeweiht.

Friedhofsbeschreibung

Ein Wall aus großen und kleinen Findlingen umschließt das 16.000 Quadratmeter große Friedhofsgelände. Von einem Parkplatz an der Autostraße ist es über einen Fußweg durch den Wald erreichbar. Den Eingang vom Parkplatz markiert eine Steintafel mit der Inschrift „Deutscher Soldatenfriedhof 1939–1944“. Durch ein schmiedeeisernes Tor betreten Besucherinnen und Besucher einen aus roten Granitquadern errichteten Gruftbau, der die Form einer Kirche hat. Die hohe Eingangshalle des Gebäudes beherbergt die Bronzeplastik „Mutter und Sohn“ der Bildhauerin und Plastikerin Ursula Querner. Außerdem dokumentieren dort Totenverzeichnisse die Grablagen in der Haupthalle. Im Gedenkraum sind in acht Reihen Muschelkalktafeln mit Namen, Dienstgrad, Geburts- und Sterbedaten der hier ruhenden Kriegstoten angebracht. Die Sarkophage der Toten befinden sich in der Gruft unter dem Gedenkraum. Sie sind so angeordnet, dass unter jeder Namentafel die zugehörigen Sarkophage stehen. Die großen Glasfenster der Halle mit farbigen Ornamenten tauchen den Raum auch am Tag in ein Dämmerlicht.

Mitarbeiter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. haben die auf der Kriegsgräberstätte Rovaniemi-Norvajaervi Bestatteten aus den Provinzen Lappland und Oulu geborgen. Die seinerzeit im sowjetisch besetzten Teil Finnlands verbliebenen Kriegstoten konnten nicht auf den Friedhof von Rovaniemi überführt werden. Pate des am 31. August 1963 eingeweihten Friedhofes ist der Landesverband Hamburg. Die Kriegsgräberstätte ist vom 1. Mai bis zum 30. September geöffnet. Änderungen je nach Wetterlage sind möglich.

Historie

An dem als Winterkrieg bezeichneten sowjetisch-finnischen Krieg der Jahre 1939 und 1940 waren deutsche Militärberater für die finnischen Truppen beteiligt. Deutsche Soldaten, die dabei ihr Leben verloren, sind auch auf dem Friedhof Rovaniemi-Norvajaervi bestattet. Ab 1941 führte Finnland im Bündnis mit Deutschland den sogenannten Fortsetzungskrieg gegen die Sowjetunion, der im Norden Finnlands in einen Stellungskrieg mündete und bis 1944 dauerte. Nachdem Finnland das Bündnis aufgekündigt hatte, kam es bis 1945 zu Kampfhandlungen mit den deutschen Truppen.

Besonderheit

Ein auf der Kriegsgräberstätte Rovaniemi-Norvajaervi errichtetes hohes Kreuz aus Stahl ist weit über den Norvasee hin sichtbar. Am Fuß des Kreuzes mahnt eine Gedenktafel mit der Inschrift: „Wir gedenken aller Kriegsgräber, die unserer Liebe unerreichbar sind und befehlen sie in Gottes Frieden“.