Département Meurthe-et-Moselle
370 deutsche Kriegstote 2484 französische KriegstoteErster Weltkrieg
Der deutsch-französische Soldatenfriedhof Saulcy-sur-Meurthe wurde 1921 durch die französischen Militärbehörden als Sammelfriedhof angelegt. Viele der Gefallenen waren während der Kämpfe um und bei St. Dié Ende August/Anfang Sept. 1914 provisorisch beigesetzt worden. Sie waren Opfer der sogenannten "Schlacht in Lothringen" geworden, als in der Zeit vom 20. bis 23. August 1914 deutsche Armeen die mit Kriegsbeginn über die damalige Grenze vorgedrungenen französischen Truppen zurückwarfen und diese bis vor die Tore von Nancy verfolgten. Außerdem liegen heute auf dem Friedhof Tote aus den ersten Grenzkämpfen und während des Krieges verstorbene Kriegsgefangene. Die hier Ruhenden gehörten zumeist bayerischen, aber solchen Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Baden, Württemberg, Hessen, Sachsen und im Elsaß lagen.
Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen
Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1928 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Diese beschränkten sich zunächst auf gärtnerische Tätigkeiten. Auch blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst noch ungelöst.
Endgültige Gestaltung
Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen. Das deutsche Gräberfeld erhielt 1978, in Absprache mit den zuständigen französischen Behörden, eine neue Bepflanzung, die trennende Hecke zwischen französischem und deutschem Teil wurde als Zeichen der Versöhnung entfernt und ein monolither Gedenkstein mit Listenkassette errichtet. Ferner erfolgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden.
Alle 370 deutschen Gefallenen ruhen in Einzelgräbern; 28 blieben ohne Namen.
Das Grab eines Gefallenen jüdischen Glaubens erhielt aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen:1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden."
Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.