Frankreich

Senones

Département Vosges 1492 deutsche Kriegstote 795 französische Kriegstote 6 polnische Kriegstote 11 rumänische Kriegstote 6 russische KriegstoteErster Weltkrieg "Schlacht in Lothringen" vom 25.-28. August 1914, bei Abwehrkämpfen im Winterhalbjahr 1914-1915 sowie im Verlauf des Stellungskrieges von 1915 bis Kriegsende 1918 erhöhte sich die Anzahl der Toten. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Bayern, Baden, Hessen, Hannover, Braunschweig, Ostfriesland, Württemberg, Westfalen, Thüringen, Brandenburg, Schlesien und im Rheinland lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1928 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung über die Behandlung gemeinsamer Friedhöfe aus. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen. Bei den landschaftsbaulichen Vorarbeiten half eine Schulklasse aus Niedersachsen. Im Einvernehmen mit den zuständigen Behörden wurde ein gemeinsamer Eingang für beide Friedhofsteile gestaltet. Das Gemeinschaftsgrab erhielt eine neue Einfassung aus Naturstein. Der Baum- und Heckenbestand wurde ergänzt oder erneuert. 1978 erfolgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden. Von den 784 Toten in Einzelgräbern blieben 28 unbekannt. Das Gemeinschaftsgrab birgt die Gebeine von 708 Gefallenen, 352 sind namentlich bekannt. Die vier Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen:1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seeleeingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Zeichen der Versöhnung Bereits der Erste Weltkrieg hatte die Stadt Senones stark in Mitleidenschaft gezogen. Im August 1944 verhafteten die Gestapo und deren Gehilfen aus einem nichtigen Anlaß sämtliche erreichbaren Männer zwischen 14 und 70 Jahren und deportierten sie in deutsche Konzentrationslager. Nur wenige der fast vierhundert Opfer konnten nach Kriegsende zurückkehren. Die meisten von ihnen waren von den erlittenen Torturen für immer gezeichnet. Zu ihnen gehörte auch der spätere Bürgermeister. Die jungen Deutschen, die auf dem Friedhof arbeiteten, beeindruckten ihn, und er förderte in seiner Gemeinde den Gedanken, ein Zeichen der Versöhnung zu setzen. Er schlug vor, die trennende Hecke zwischen dem deutschen und französischen Gräberfeld auf dem Soldatenfriedhof zu entfernen. Diesen symbolischen Schritt vollzog die Gemeinde am 9. Juni 1975 in Anwesenheit von Prof. Carlo Schmidt, als Vertreter der Bundesregierung und großer Teile der Einwohner von Senones. Viele andere französische Gemeinden folgten diesem Beispiel. Zwei Tage zuvor war im elsässischen Bergheim der letzte deutsche Soldatenfriedhof des Zweiten Weltkrieges feierlich der Öffentlichkeit übergeben worden. Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.