Kroatien

Split

Gesamtbelegung: 3175 Tote

Split

Kroatien

Ganzjährig geöffnet

Die Stadt Split liegt an der dalmatinischen Küste Kroatiens. Auf dem dortigen Kommunalfriedhof Lovrinac befindet sich ein Gräberfeld für 3.200 deutsche Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg starben. Die Einweihung der Anlage fand am 27. Juni 1998 statt. Der Friedhof befindet sich in zentraler Lage an der Ulica kralja Stjepana Držislava.

Friedhofsbeschreibung

Das unmittelbar am Eingang des Kommunalfriedhofes Lovrinac gelegene deutsche Gräberfeld bestand schon während des Zweiten Weltkrieges. In der Nachkriegszeit wurde es vollständig eingeebnet. Erste Erhaltungsmaßnahmen der verbliebenen Friedhofsfragmente nahmen in Split stationierte Bundeswehrsoldaten vor. Das am 9. Dezember 1996 geschlossene deutsch-kroatische Kriegsgräberabkommen ermöglichte dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., den Soldatenfriedhof in Split wiederherzurichten. Die Arbeiten begannen – in enger Absprache mit den örtlichen Behörden – 1997 und am 27. Juni des Folgejahres fand die Einweihung der als Zubettungsfriedhof konzipierten Anlage statt. Die Kriegsgräberstätte ist mit mediterranen Pflanzen und Materialien gestaltet. Von den zunächst dort ruhenden 1.000 Toten hat der Volksbund eine kleinere Anzahl aus dem Großraum Split hinzugebettet. Da der Soldatenfriedhof Platz für 3.200 Grablagen bietet, folgten weitere Umbettungen. Am Gedenkplatz auf Natursteinstelen angebrachte Metalltafeln verewigen die Namen der Toten in alphabetischer Reihenfolge. Nach den Kriegsgräberstätten in Pula – überwiegend für Tote des Ersten Weltkrieges – und Zagreb mit den Anlagen Mirogoi (2. Weltkrieg) und Gornje Vrapce (Kriegsgefangenenfriedhof), ist die Anlage in Split die vierte deutsche Kriegsgräberstätte, die der Volksbund in den 1990er Jahren in Kroatien ausbaute.

Historie

Der Volksbund geht von fast 60.000 Kriegstoten des Zweiten und etwa 20.000 Toten des Ersten Weltkrieges in der Balkanregion aus. Stand 2018, waren mindestens 46.000 Tote noch zu bergen. Als Voraussetzung sind Kriegsgräberabkommen mit den jeweiligen Staaten erforderlich. Dies wurde im Dezember 1996 mit Kroatien geschlossen.

Schon ab 1977 bemühte sich der Volksbund, deutsche Kriegsgräber im damaligen Staatenbund Jugoslawien zu erhalten. Ein erster Erfolg bestand in der 1988 erteilten Genehmigung, die Namen aller auf dem Friedhof Banovo Brdo in Belgrad bestatteten deutschen Soldaten auf Metalltafeln zu verewigen, die im Juni 1989 angebracht wurden. Der nächste Schritt folgte mit der Instandsetzung des Marinefriedhofes in Pula aus dem Ersten Weltkrieg und der dortigen Kriegsgräber aus dem Zweiten Weltkrieg, die auch Namentafeln erhielten. Die Einweihung der Kriegsgräberstätte fand im Mai 1991 statt. Geplante Instandsetzungen weiterer Friedhöfe scheiterten zunächst an den Auswirkungen der sogenannten jugoslawischen Nachfolgekriege.