Frankreich

St. Laurent-Blangy

Gesamtbelegung: 31939 Tote

Chemin de Bailleul (D19)

St.-Laurent-Blangy

Frankreich

Ganzjährig geöffnet

Die Gemeinde Saint-Laurent-Blangy gehört zum Arrondissement Arras im Département Pas-de-Calais, Region Hauts-de-France. Auf der dortigen Kriegsgräberstätte sind 31.339 deutsche Soldaten bestattet, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben verloren. Zu erreichen ist der am Chemin de Bailleul gelegene Friedhof von Arras aus über die Straße D 919 in nordöstlicher Richtung.

Friedhofsbeschreibung

Das 1966 geschlossene deutsch-französische Kriegsgräberabkommen ermöglichte es dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. – mit finanzieller Unterstützung seitens der Bundesregierung – die deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich abschließend zu gestalten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer von internationalen Jugendcamps des Volksbundes hatten auf freiwilliger Basis bereits mit gärtnerischen Vorarbeiten begonnen, bevor ab 1972 auf der Kriegsgräberstätte Saint-Laurent-Blangy die provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten ausgetauscht wurden. 7.069 Kriegstote ruhen hier in Einzelgräbern, 24.870 in einem großen Gemeinschaftsgrab. 11.587 Tote blieben unbekannt. Metalltafeln verewigen die namentlich bekannten Toten des Gemeinschaftsgrabes. Ein Hochkreuz aus Stahl trat an die Stelle des vorhandenen, aber morschen Holzkreuzes. Die Gräber der toten Soldaten jüdischen Glaubens sind nicht mit einem Kreuz, sondern mit einer Grabstele aus Naturstein gekennzeichnet. Darauf ist in hebräischer Schrift zu lesen „Hier ruht begraben ...“ sowie „Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden“. Zusätzlich gepflanzte Bäume und Sträucher, die Restaurierung und teilweise Erneuerung von Natursteinmauerwerk sowie die Neugestaltung des Eingangsbereiches gehörten zu den Ausbauarbeiten, deren Abschluss die Begrünung der Gräberfläche bildete.

Historie

Französische Militärbehörden ließen den Soldatenfriedhof Saint-Laurent-Blangy in den Jahren 1921 und 1922 als Sammelfriedhof für deutsche Kriegstote aus dem südlichen Teil des Frontabschnittes bei Arras anlegen. Die Mehrzahl unbekannter Toter aus dem Bereich nördlich und östlich von Arras wurde ebenfalls hier beigesetzt. Eine 1926 getroffene Vereinbarung gestattete dem Volksbund, Arbeiten zur Verbesserung des Friedhofs auszuführen. An der Vorderseite des Gemeinschaftsgrabes wurde eine von der damaligen preußischen Provinz Niederschlesien gestiftete Gedenkplatte angebracht. Um das Grab entstand eine Mauer aus Naturstein und ein hölzernes Hochkreuz wurde als zentrales Mal errichtet. Der Eingang erhielt ein geschmiedetes Tor zwischen Flügelmauern, Bäume und eine den Friedhof umschließende Hecke wurden gepflanzt. Eine dauerhafte Kennzeichnung der Gräber ließ sich jedoch nicht realisieren. Im Jahr 1956 lösten die französischen Militärbehörden den deutschen Friedhof in Comines, direkt an der französisch-belgischen Grenze, aus städtebaulichen Gründen auf und überführten die dort bestatteten 4.283 Toten nach Saint-Laurent-Blangy.

Besonderheit

Auf der Kriegsgräberstätte Saint-Laurent-Blangy ist der deutsche Maler und Grafiker Walter Bud begraben. Der 1890 geborene Bud, ein begabter Künstler, verlor sein Leben am 11. Mai 1915 in der Zweiten Flandernschlacht bei Ypern.