Frankreich

Vouziers

Département Ardennes

Auf dieser Kriegsgräberstätte ruhen 4.860 deutsche Kriegstote des I. Weltkrieges. Auf dem benachbarten Gemeindefriedhof ruhen 152 französische Gefallene. Der deutsche Soldatenfriedhof Vouziers wurde nach Kriegsende von den französischen Militärbehörden als Sammelfriedhof angelegt. Die Zubettungen erfolgten aus Vouziers selbst und aus dem Bereich von 16 Gemeinden und Ortsteilen. In Vouziers waren der Stab eines Armeekorps, zahlreiche Etappen- und Nachschubdienste sowie mehrere Lazarette untergebracht. Bei den Toten handelt es sich nur zu einem kleinen Teil um Gefallene des deutschen Vormarsches im August/September 1914. Die Mehrzahl verstarb an den erlittenen Verwundungen in den Lazaretten während der heftigen Gefechte und Schlachten der Jahre 1915 - 1917 um die Hügelkette, die sich von Reims nach Osten erstreckt und wie ein natürlicher Festungswall wirkte. Auch die Abwehr- und Rückzugskämpfe im Herbst 1918 forderten erneut zahlreiche Opfer. Nach Kriegsende kamen noch verstorbene deutsche Kriegsgefangene hinzu.

Von den nach Vouziers umgebetteten Gefallenen waren einige vorher in dem 2 Kilometer südlich gelegenen Dorf Falaise auf dem dortigen, an den Gemeindefriedhof angrenzenden und u. a. vom deutschen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 236 angelegten Soldatenfriedhof beigesetzt gewesen. Das Regiment hatte dort 1917 zwischen den beiden Friedhöfen eine Kapelle errichtet, an deren Rückwand die Namen der Gefallenen dieses Regiments und einiger weiterer Truppenteile auf Granitplatten eingraviert wurden. Nach den Umbettungen verfiel die Kapelle von Falaise fast völlig, wurde aber von 2010 bis 2014 durch eine örtliche Bürgerinitiative und - durch Vermittlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. - der deutschen Reservistenkameradschaft Püttlingen (Saarland) vollkommen restauriert. Ein Besuch der am Südwestrand des Dorffriedhofs liegenden Kapelle ist empfehlenswert.

Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen

Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ab 1927 aufgrund einer Vereinbarung mit den zuständigen französischen Militärbehörden aus. So erhielten das Gemeinschaftsgrab eine Einfassungsmauer aus Naturstein und der neue Eingang ein schmiedeeisernes Tor. Bäume und Büsche wurden gepflanzt. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst noch ungelöst.

Endgültige Gestaltung

Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung erfolgte 1976 der Austausch der provisorischen Holzgrabzeichen gegen dauerhafte Kreuze aus Naturstein mit den eingravierten Namen und Daten der Toten. Die vier Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen:1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.