Frankreich

Wervicq-Sud

Département Nord 2498 deutsche Kriegstote - 8 Angehörige der Österr.Ung. Armee Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Wervicq-Süd wurde von den französischen Militärbehörden ab Mai 1921 angelegt. Hier fanden die deutschen Kriegstoten ihre letzte Ruhestätte, die in den Jahren 1914 - 1918 im etwa 500 Meter entfernten Schlosspark von ihren Kameraden beigesetzt worden waren. Dort steht auch heute noch ein nach einem Entwurf von Prof. Kreis errichtetes Denkmal. Hinzu kamen Tote aus umliegenden Gemeinden. Auf Bitten der französischen Regierung überführte in den Jahren 1958-1959 der Volksbund etwa 250 während des Ersten Weltkrieges in der Normandie verstorbene und auf zahlreichen Gemeindefriedhöfen beigesetzte deutsche Kriegsgefangene nach Wervicq. Etwa 500 der hier Ruhenden fielen während der schweren Kämpfe um Ypern/Belgien im Oktober und November sowie der alliierten Großangriffe südlich Ypern im Dezember 1914. Die Jahre 1915 und 1916 waren geprägt von einem erbitterten Stellungskrieg um das Hügelland im südlichen Flandern - nur etwa 10 Kilometer westlich Wervicq. 1 600 Gefallene aus der Zeit ruhen auf dem Friedhof, darunter alleine 1 200, die eine einzige Division zwischen Mitte März und Anfang September 1916 in diesem Kampfraum verlor. Weiter hohe Verluste brachten der britische Großangriff in der zweiten Hälfte des Jahres 1917 und der deutsche Angriff auf den Kemmelberg im April 1918. Die Toten gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen vor allem in Bayern, aber auch in Württemberg, Hessen, Thüringen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen, Ostpreußen, Schlesien sowie in der Mark Brandenburg und den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck lagen. Kameraden der Gefallenen ruhen auch in Menen im benachbarten Belgien auf dem mit fast 48.000 Toten größten deutschen Soldatenfriedhof des Krieges 1914-18. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb allerdings infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Neben einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung und dem Bau eines neuen Zuganges nebst Flügelmauern, erfolgte 1974 der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Auch hieran wirkten jugendliche Helfer mit. Sie versetzten die von der Bundeswehr antransportierten 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente. Von den 2 498 Gefallenen ruhen 1 918 in Einzelgräbern; 36 blieben ohne Namen. Die 13 Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden." Bei 60 Gruppengräbern mit jeweils mehreren Toten, erfolgte die Kennzeichnung durch ebenerdig verlegte Steinplatten. Anstelle des hölzernen Hochkreuzes wurde ein solches aus geschmiedetem Stahl errichtet. Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.