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Ausstellungseröffnung im Zonengrenz-Museum in Helmstedt

Thema „geflohen, vertrieben – angekommen?!“ | Angebot an Schulen

Die Ausstellung „geflohen, vertrieben – angekommen?!“ passe gut zu Helmstedt und ins Zonengrenzmuseum, denn – betonte Landrat Gerhard Radeck bei der Eröffnung – die Stadt zählte nach 1945 zeitweise mehr Flüchtlinge als alteingesessene Einwohner. Die Ausstellung thematisiere Zwangsmigration und Integration und sei ein gutes Beispiel für die Bildungsarbeit des Volksbunds. Sie gebe nämlich eine Antwort auf die Frage, wie wir in unserer Gegenwart, in der die Generation der unmittelbar Trauernden kaum noch präsent ist, den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft angemessen gedenken können.

Damit formulierte Landrat Radeck ein zentrales Anliegen der Bildungsarbeit des Volksbunds: Die Ausstellung sensibilisiert für Not und Elend, das Flüchtlinge erlebten und erleben; sie thematisiert die Ablehnung und Ausgrenzung, die sie erfuhren und erfahren. Das sind menschliche Erfahrungen, die eben nicht auf die Jahre nach 1944/45 begrenzt sind. Die Erinnerung an deutsche Flüchtlingsschicksale sensibilisiert für die Probleme der Gegenwart. Und so vermittelt die Bildungsarbeit des Volksbunds die Werte von Menschenrechten, von Demokratie und Frieden. Sie setzt sich mit Extremismus, Nationalismus, Rassismus und willkürlicher Gewalt auseinander.

Die Ausstellungseröffnung ist der Beginn einer Kooperation zwischen dem Zonengrenz-Museum und dem Volksbund. Sie wird 2019/20 ihre Fortsetzung finden, wenn aus Anlass des 75jähringen Jahrestags des Kriegsendes die Volksbund-Ausstellung „Der Zweite Weltkrieg in Niedersachsen“ im Zonengrenz-Museum gezeigt und zugleich die Abteilung des Zonengrenz-Museums zur Nachkriegsgeschichte neu eröffnet werden wird.

Landrat Radeck gab der Hoffnung Ausdruck, dass davon eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungen des Landkreises, insbesondere der Schulen, mit dem Volksbund ausgehen werde.

Die Ausstellung ist noch bis zum 10. Juni im Zonengrenz-Museum zu sehen. Danach kann sie an interessierten Schulen gezeigt werden.

Vor der Ausstellungseröffnung erörterten Landrat Radeck und Bürgermeister aus dem Kreis Möglichkeiten den Volkstrauertag so zu gestalten, dass er insbesondere bei jüngeren Menschen auf größere Resonanz stoße. Die vom Landesverband Niedersachsen des Volksbunds erarbeitete „Handreichung zur Neuorientierung des Volkstrauertags als Friedens- und Gedenktag“ hatte zu der Sitzung den Anstoß gegeben. Die Diskussion zeigte, dass die Jugendverbände der örtlichen Vereine, die oft die Veranstaltungen zum Volkstrauertag tragen, stärker angesprochen und eingebunden werden könnten.
 

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