Siegen-Wittgenstein. „Viel mehr Menschen müssten hierher kommen und diesen Friedhof besuchen!“…“Ich war erschrocken von der Größe des Friedhofes. Den hätte ich mir viel kleiner vorgestellt.“ So lauteten die Rückmeldungen zahlreicher SchülerInnen bei der abschließenden Feedbackrunde am Lagerfeuerplatz der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte im niederländischen Ysselsteyn.

Der Projekttag in Ysselsteyn begann für die 30 SchülerInnen mit der Recherche zum Leben einzelner Kriegstoter, die auf der Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn beigesetzt sind. Hierzu erstellten sie aus Fotos, Briefen und weitergehenden Informationen Plakate über das Leben des jeweiligen Menschen. Anschließend machten sich alle TeilnehmerInnen auf den Weg zur nahe gelegenen Kriegsgräberstätte. Anstatt der üblichen Führung suchten die SchülerInnen das Grab des Verstorbenen auf und präsentierten sie die Rechercheergebnisse den anderen TeilnehmerInnen am jeweiligen Grab vor.

Aufmerksam folgten die Jugendlichen den Vorträgen. Als sehr bereichernd wurden in diesem Zusammenhang auch die Beiträge des langjährigen Volksbund-Unterstützers Herrn Berg aufgenommen. Er hat die Zeit des Zweiten Weltkrieges persönlich erlebt und mahnte die Jugendlichen, daran mitzuwirken, dass so etwas niemals mehr passiert.

Darüber hinaus war Frau Balzar nach Ysselsteyn gereist, um mit den SchülerInnen zu sprechen. Sie lebt in Siegen und engagiert sich seit einigen Jahren sehr für die Arbeit des Volksbundes. Sie bat die Jugendlichen darum, in deren Familien nach Zeitdokumenten zu forschen. Vielleicht gäbe es noch Briefe aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges oder Fotos von Kriegsgräberfriedhöfen. Denn anhand solcher Fotos, so ihre Erfahrung, habe der Volksbund schon oftmals Schicksale von Kriegstoten klären können.

Die vielen Eindrücke verdanken die SchülerInnen dem besonderen Engagement des Kreisgeschäftsführers im Kreis Siegen-Wittgenstein Herrn Jost und der begleitenden Lehrerin Frau Schneyer voM Berufskolleg. Das „Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung“ des Kreises Siegen-Wittgenstein ist eine Europaschule und Mitglied des Bündnisses Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage. Gerade vor diesem Hintergrund hatte die die Exkursion nach Ysselsteyn eine besondere Bedeutung und die vielen positiven Rückmeldungen der SchülerInnen bestärken die Organisatoren darin, die Fahrt bald zu wiederholen.

"Diese Fahrt wurde gefördert durch die Stiftung Gedenken und Frieden."