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Das Vertrauen ist gewachsen

Volksbund-Ausbettung in Brest/Weißrussland

Die Arbeit des Volksbund-Umbettungsdienstes ist nicht leicht. Über 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Suche nach Kriegsgräbern denkbar schwer. Zudem sind für solche Ausbettungen immer auch Genehmigungen der örtlichen Behörden nötig. Beides ist aktuell im Fall des Soldatenfriedhofes von Brest (früher: Brest-Litowsk) zu einem positiven Ergebnis geführt worden: Nun können dort die Ausbettungsarbeiten beginnen. Es ist ein Erfolg, welcher auch der vertrauensstiftenden Arbeit von Wolfgang Brast zu verdanken ist.

Wie viele seiner Volksbund-Kollegen ist auch Wolfgang Brast die meiste Zeit des Jahres im Ausland tätig. In seinem Fall handelt es sich um die riesigen Gebiete der Ukraine, Teile des ehemaligen Ostpreußens sowie Weißrusslands. Dort liegt auch die Stadt Brest unweit der polnischen Grenze. Schon zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte die Wehrmacht die Stadt erobert und im Zuge des Molotov-Ribbentrop-Abkommens an die Rote Armee übergeben. Zwei Jahre später gab es nach dem Angriff auf die Sowjetunion in Brest über mehrere Tage heftige Kämpfe, bei denen auf beiden Seiten zahlreiche Menschen ums Leben kamen. So entstand dort auch der erste deutsche Soldatenfriedhof auf damals sowjetischem Gebiet. Er lag in der Nähe der Simoni-Kirche, konnte aber bisher nicht genau lokalisiert werden. Auch eine Ausbettungsgenehmigung lag zunächst nicht vor.

 

Dann recherchierte Wolfgang Brast (Foto oben) nach alten Fotografien zu diesem Ort – und wurde tatsächlich fündig: Auf diesen Abbildungen ist nicht nur der genaue Standort des Weltkriegsfriedhofes zu erkennen, sondern auch nahezu alle Grabkreuze samt lesbarer Namen der dort Bestatteten. Dazu fand sich auch noch der ursprüngliche Einbettungsplan (Foto unten) dieses Friedhofes. Dies ist in Kombination mit den Ergebnissen der späteren Exhumierungsprotokolle ein überaus wichtiger Grundstein für die Identifizierung der Toten.

450 Kriegstote vermutet

Doch zuvor stand auch noch die Frage der Genehmigung für diesen Ort aus, der zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes gehört und entsprechend häufig besucht wird. Diese Genehmigung hat Wolfgang Brast im Namen des Volksbundes nun erhalten. Die Arbeit kann beginnen! Für diese positive Entwicklung in der Zusammenarbeit sind neben dem Entgegenkommen der weißrussischen Partner das unermüdliche Wirken, das Engagement und auch die persönliche Überzeugungskraft von Wolfgang Brast von entscheidender Bedeutung gewesen. Das Vertrauen ist gewachsen. Nun wird Umbetter Brast die folgenden Arbeiten anleiten und dokumentieren. Er rechnet auf der Basis der vorliegenden Unterlagen und historischen Fotos mit etwa 450 Kriegstoten. Nach ihrer Bergung werden ihre Gebeine würdig auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Berjosa an der Seite ihrer ehemaligen Kameraden bestattet.

Maurice Bonkat