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Einbettung von 3000 Kriegstoten

Bartossen wird Ruhestätte für die Toten von Thorn

Nun ist es soweit: Über 70 Jahre nach Kriegsende finden knapp 3 000 deutsche  Kriegstote in Bartossen (Bartosze/Polen) ihre letzte Ruhe. Die sterblichen Überreste der Weltkriegstoten waren Ende letzten Jahres bei Bauarbeiten in der polnischen Stadt Torun, dem ehemaligen Thorn, durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge geborgen worden.

Die Einbettungszeremonie erfolgt am 15. Juli 2017 ab 11 Uhr auf der Kriegsgräberstätte in Bartossen bei Lyck (Elk/Polen). Zuvor wird eine Volksbund-Delegation auch einen Kranz auf der polnischen Kriegsgräberstätte in Lyck niederlegen. „Es ist der größte Einzelfund von bisher namenlosen Kriegsgräbern in den vergangenen Jahren“, sagt Umbettungsleiter Thomas Schock, der als Ansprechpartner für Presse und Angehörige vor Ort sein wird.

Das Foto zeigt das temporäre Gebeinlager, in dem die sterblichen Überreste der Thorn-Opfer bis zu ihrer Bestattung in Bartossen aufbewahrt wurden.

Die genaue Zahl der zu bestattenden Kriegstoten beträgt 2 974. Es waren zumeist Kriegsgefangene, darunter auch einige Frauen und Kinder. Dazu kommen noch 24 Tote des Ersten Weltkrieges, die an der Schnellstraße bei Bialystok gefunden wurden. Als Gäste der Gedenkzeremonie werden neben den polnischen Offiziellen unter anderem der deutsche Verteidigungsattaché in Warschau Oberst i.G. Andreas Meister, Edyta Gladkowska von der Landsmannschaft Ostpreußen, Vertreter der deutschen Minderheit sowie eine sächsische Volksbund-Reisegruppe erwartet. Die Zeremonie umfasst einen Ökumenischen Gottesdienst mit anschließendem Totengedenken sowie dem feierlichen Akt der Beisetzung selbst. 

Die Mitarbeiter des Volksbund-Umbettungsdienstes haben bis einschließlich Silvester 2016 am Ausbettungsort in Thorn gearbeitet. Am Ende der Arbeiten haben sie so fast 3 000 Kriegstote geborgen.

Hintergrund:

Im Zweiten Weltkrieg sind in Polen insgesamt fast eine halbe Million deutsche Soldaten gefallen. Viele von ihnen ruhen auf den insgesamt zehn Kriegsgräberstätten des Volksbundes in Polen, unter anderem auch in Bartossen. Dazu kommen etwa 550 denkmalgeschützte Kriegsgräberstätten des Ersten Weltkrieges. Der Volksbund wird bei seinen umfangreichen Arbeiten in Polen durch die 1994 gegründete deutsch-polnische Stiftung Pamiec (Gedenken) speziell bei Umbettung-, Bau- und Pflegemaßnahmen unterstützt.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Im Rahmen von bilateralen Vereinbarungen erfüllt der Volksbund seine Aufgabe in Europa und Nordafrika. Er betreut heute 833 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten mit etwa 2,7 Millionen Kriegstoten.

Kontakt:

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Bundesgeschäftsstelle
Diane Tempel-Bornett, Pressesprecherin
Tel.: 05 61 - 70 09 - 1 39
Fax: 05 61 - 70 09 - 2 85
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