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Studentischer Arbeitseinsatz auf der Kriegsgräberstätte München-Waldfriedhof

Wenn man an engagierte Freiwillige im Rahmen eines Pflegeinsatzes auf einer Kriegsgräberstätte denkt, hat man meistens uniformierte Soldaten und Reservisten oder Teilnehmer einer Internationalen Jugendbegegnung des Volksbundes vor Augen.
Am Samstag, den 5. Mai 2018, war es allerdings eine Gruppe von 19 Studentinnen und Studenten, die sich auf der Kriegsgräberstätte München Waldfriedhof einfanden, um Hand anzulegen und die Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in einem würdigen Zustand zu erhalten. Die Kriegsgräberstätte wurde 1965 fertig gestellt und ist eine der größten in Deutschland. Hier ruhen 3540 Gefallene und Opfer der beiden Weltkriege aus 18 Nationen. Jeder Soldat erhielt ein eigenes Grab. Die Namen aller Soldaten des Ersten Weltkrieges (1988 Gefallene) sind bekannt. Unter den Opfern des Zweiten Weltkrieges (1552 Tote) sind nicht nur Soldaten oder Kriegsgefangene, sondern auch Zivilpersonen (Frauen und Kinder), die zum Arbeitseinsatz gezwungen wurden.

Die Initiative des samstäglichen Arbeitseinsatzes ging auf eine Idee von Eric Werblow (Angehöriger der Burschenschaft Alemannia und Leutnant z.S.) zurück. Seinem Aufruf zum Arbeitseinsatz für den Volksbund folgten neben Studentinnen und Studenten der Universität der Bundeswehr München (UniBM) vor allem Angehörige der Münchner Burschenschaft Alemannia sowie weiterer Studentenverbindungen. Selbst ein Student der chilenischen Burschenschaft Vulkania nahm an dem Arbeitseinsatz teil.
Das Wetter meinte es gut mit den Studenten, die sich um 10:00 Uhr an der Kriegsgräberstätte (Bushaltestelle Ehrenmal) trafen. Eingangs erhielten Sie durch den Schul- und Bildungsreferenten des Landesverbandes Bayern, Maximilian Fügen, einen einführenden Vortrag über die Arbeit des Volksbundes und über die Geschichte der Kriegsgräberstätte München-Waldfriedhof. Anschließend bekamen die Studenten die Möglichkeit, sich mit ausgewählten Einzelschicksalen, der auf der Kriegsgräberstätte Ruhenden auseinanderzusetzen. Die Beschäftigung mit den so unterschiedlichen und berührenden Schicksalen stieß auf großes Interesse und war später noch Anlass für manch ein Gespräch und Diskussion.
Danach ging es an die Arbeit. Es galt das Werk der Internationalen Jugendbegegnung 2017 fortzusetzen und weitere Grabreihen nachzubeschriften. Die über die Jahre ausgeblichenen Namen und Lebensdaten wurden hierbei mit Edding-Stiften nachgezogen, so dass sie nun wieder gut lesbar sind. Bei dieser Arbeit, die von den Studenten ebenso als „meditativ“ wie auch als „kommunikativ“ beschrieben wurde, verging der Tag recht schnell. Zwischendrin nahmen wir eine kleine Stärkung in dem nahegelegenen Biergarten Waldheim zu uns. Als um 15:30 eigentlich Schluss sein sollte, dachte noch keiner ans Aufhören. Für alle stand fest: Die angefangene Reihe sollte noch fertig beschriftet werden. Um 16:00 Uhr wurde dann der Arbeitseinsatz offiziell beendet. Kaum hatte sich die Gruppe aufgelöst, kamen zwei Angehörige über die Kriegsgräberstätte und lobten deren tadellosen Zustand. Dieses Lob und Dank für die geleistete Arbeit sei hiermit allen beteiligten Verbindungsstudenten und Studenten der Universität der Bundeswehr ausgesprochen.