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Die Toten im Wald von Bikernieki

75. Jahrestage der Rigaer Deportationen

Der Wald von Riga-Bikernieki ist ein bedrückender Ort der Erinnerung: Hier wurden bis zum Winter 1942 über 25 000 deportierte Jüdinnen und Juden aus dem Deutschen Reich grausam ermordet. Zuvor hatten Polizei- und SS-Angehörige die etwa 26 500 lettisch-jüdischen Bewohner des Rigaer Ghettos am so genannten „Blutsonntag“ im Wald von Rumbula ebenfalls erschossen – „um neuen Platz zu schaffen“. An diese grausamen Gräueltaten erinnert der Volksbund gemeinsam mit dem im Jahr 2000 gegründeten Riga-Komitee.

Der 4. Juli ist der lettische Holocaust-Gedenktag. Anlässlich des 75. Jahrestages dieser schrecklichen Ereignisse kommen hochrangige Vertreterinnen und Vertreter etlicher deutscher Städte und Organisationen an diesem Tag im Wald von Bikernieki zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung zusammen.

 

Es ist eine besondere, gemeinsam mit dem lettischen Brüderfriedhöfekomitee realisierte Anlage, die durch die großen Felder von eng aneinander stehenden Granitsteinen geprägt ist. Sie symbolisieren die eng zusammengekauerten Menschen, die Juden, Sinti und Roma. Dazwischen stehen auf polierten Granitstelen die Namen der Städte, aus denen die Menschen deportiert wurden: Berlin, Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg Hannover ... und viele mehr. Es ist eine lange Liste. Inzwischen gehören dem vom Volksbund mitbegründeten Riga-Komitee 55 Städte an.

 

Band der Erinnerung und Begegnung

Im Wald von Bikernieki wird auf unterschiedliche Weise gedacht. Dort sind auch viele junge Menschen – aus Lettland und aus Deutschland. Denn viele Jugendgruppen des Volksbundes besuchen diese beeindruckende Gedenkstätte und helfen bei kleineren Pflegearbeiten. Mit dieser Pflege der Anlage durch lettische und deutsche Jugendliche wird ein lebendiges Band der Erinnerung und der Begegnung zwischen Riga und den deutschen Städten geknüpft, von denen damals die Sammeltransporte ausgingen.

Maurice Bonkat