Willi Schäfer wurde am 19. Januar 1920 in Essen geboren. Er hatte eine Ehefrau und eine Tochter, die am 18. Januar 1943 geboren wurde.

Er war Gefreiter und Flieger einer Dornier Do 17. Am 17. Januar 1943 erhielt die vierköpfige Besatzung der Maschine den Einsatzbefehl nach England zu fliegen. Im Rahmen ihres Doppeleinsatzes hatten sie den Auftrag London zu bombardieren. Willi Schäfer wurde dabei als Bugschütze in der Maschine eingesetzt. Somit nahm er Teil am ersten Großangriff auf London seit 1941.

Der erste Bombenangriff mit weiteren Flugzeugen verlief für Willi Schäfer glimpflich, seine Maschine konnte in die Niederlande nach Deelen zurückkehren, um aufzutanken und erneut mit Bomben beladen zu werden. Auch bei einem zweiten Angriff wurden keine Nachtjäger gesichtet und der Flug verlief für die Besatzung zunächst reibungslos, bis um 3:45 Uhr, der RAF Wing Commander Cathcart Michael Wight Boycott und sein Funker Flying Officer Evatt Anthony Sanders in ihrer Bristol Beaufighter-Maschine starteten, um die Flieger der Luftwaffe abzufangen. Um 4:30 Uhr traf Boycott die Maschine von Willi Schäfer, sodass diese im Ort Pilgrim House in Westham abstürzte. Dabei kamen die vier Besatzungsmitglieder ums Leben. Es war eines von vier deutschen Flugzeugen, die in der Nacht vom 17. zum 18. Januar von Wight Boycott und Sanders abgeschossen wurden.

Zunächst wurden die sterblichen Überreste der vier Soldaten am Rande der Absturzstelle beigesetzt, später jedoch auf den Greatness Park Friedhof in Sevenoaks, Kent umgebettet. Sie wurden später erneut exhumiert und umgebettet. Willi Schäfer ruht heute gemeinsam mit der übrigen Besatzung, den Unteroffizieren Richard Hartenberger (25 Jahre) und Joachim Schnabel (23 Jahre) sowie dem Gefreiten Erich Rab (18 Jahre), auf der Kriegsgräberstätte Cannock Chase, Block 9. Reihe 9, Grab 57.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Willi Schäfer, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].