Gravesearch online
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Richard Hartinger
Date of birth 18.09.1900
Place of birth Dresden
Death/missing date 21.05.1944
Death/missing place Fondi
Service rank Soldat
Richard Hartinger is buried in the military cemetery in Cassino .
Endgrablage: Block 9 Grab 190
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Short Biography

Richard Hartinger als junger Mann, Datum unbekannt
Arthur Karl Richard Hartinger, Rufname Richard, wurde am 18.09.1900 in Löbtau bei Dresden geboren. Er arbeitete als Glasmacher und heiratete am 14.11.1925 in Exten, im Kreis Grafschaft Schaumburg (heute Niedersachsen), Karoline Wilhelmine Helene Schröder. Die Familie war evangelischen Glaubens und wohnte in Exten. Aus der Ehe ging ein Sohn, Richard Heinrich Adolf Hartinger jun., hervor, der am 18.10.1929 geboren wurde.
Während seiner Arbeit als Glasbläser stillte Richard seinen Durst mit selbstgepresstem Apfelsaft aus einer Handpresse. 1934 erfolgte erstmals die kommerzielle Herstellung von Erfrischungsgetränken. Aus dem kleinen Mostereibetrieb entstand, weiterentwickelt durch den Sohn, die riha WeserGold (erst Mosterei, jetzt Getränkegruppe), benannt nach den Anfangsbuchstaben ihres Gründers. Das Unternehmen mit Sitz in Rinteln erwirtschaftet heute jährlich über 600 Mio. Euro und gehört zu den größten Fruchtsaftherstellern Europas.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Hartinger zur Wehrmacht einberufen. Er diente als Soldat in der 1. Kompanie im Bau-Pionier-Bataillon Nr. 433 in Italien. Auch in dieser Zeit kümmerte er sich noch um die geschäftllichen Belange seines Betriebes und versuchte seine Frau aus der Ferne zu unterstützen. So schrieb er etwa am 20.03.1943 in einem Feldpostbrief an seine Ehefrau, sie solle nochmals einen Lieferanten an die Bestellung von 5000 Flaschen erinnern. Im selben Brief begeisterte er sich auch: "Es freut mich das unser Sohn Interesse hat an meiner Arbeit, er kann es vollenden was ich angefangen habe, für sein späteres Leben ist es so besser, als für andere quälen." Allerdings zeigte er sich auch besorgt: "Es wird Dir sicherlich sehr schwer fallen, das Geschäft weiter zu führen, denke an unseren Jungen, auf mich darfst Du vorläufig nicht zählen. Denn wie der Krieg ausgeht ist ganz egal, viel wirst Du u der Junge nach dem Kriege nicht bekommen, so hast Du und der Junge eine Existenz. Arbeiten wirst Du immer müssen, nur mit dem Unterschied, das Du auf einer Seite dein Geist u[nd] Körper nicht so anstrengen brauchst, aber auch nicht viel verdienen wirst, auf der anderen Seite hast Du sehr viel Arbeit, Geistig u[nd] Körperlich wirst aber dein besseres aus, kommen [sic!] haben." (20.08.1943) In seinen Feldpostbriefen schilderte er seinen Kriegsalltag, der kontinuierliche Briefwechsel führt aber auch das gute Verhältnis zu seiner Frau und seinen Sohn vor Augen. Im April 1944 bekam Richard Hartinger Heimaturlaub, um an der Konfirmation seines einzigen Sohnes teilnehmen zu können. Im Mai war er wieder zurück in Italien und verschickte italienische Zitronen an seine Familie.
Am 11.05.1944 schrieb er den wohl letzten Brief an seine Familie. Der vierte und entscheidende Angriff auf Cassino, "Operation Diadem", begann an diesem Tag. Am 21.05.1944 wurde Richard Hartinger bei Kämpfen um den Monte San Biagio in der Nähe von Fondi in Italien getötet. Helene Hartinger erhielt am 10.07.1944 zunächst eine Vermisstenmeldung über ihren Mann. Seine Erstbestattung erfolgte in Sessa-Aurunca-Carano, auf dem Amerikanischen Militär-Friedhof im Deutschen Ehrenteil, EA-9-97. Heute ruht er auf der Kriegsgräberstätte Monte Cassino, Reihe 9, Grab 190.
Seine Frau und der damals 14-jährige Sohn führten die Mosterei zunächst gemeinsam weiter. Später übernahm der Sohn die Leitung und baute das väterliche Unternehmen stetig aus. Heute wird das Unternehmen mittlerweile in der dritten Generation von Richard Hartinger jun. geführt. Zur Wahrung des Gedenkens an den viel zu früh verlorenen Vater und alle Opfer der Cassino-Schlachten gründete der Sohn Richard Hartingers 2005 die Monte Cassino Stiftung.
Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Richard Hartinger, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am]
Cassino, Italien

Note for cemetery visitors
On some war grave sites, which the War Graves Commission has established in Eastern Europe, the name marking has partly not been done yet! Therefore, we urgently request that relatives contact us at the e-mail address service@volksbund.de or the telephone number +49(0)561-7009-0 before a planned trip. This way we can also guarantee that the respective war gravesite will be open on the planned date of the visit.
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