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80 Jahre nach Stalingrad: „Wir bitten um Frieden und Hoffnung“

Andacht zum Gedenken in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin

Das Original der „Madonna von Stalingrad“ hängt in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche als ein Symbol der Hoffnung. „Die Soldaten mussten ihr Leben lassen – ob in der Schlacht oder in der Kriegsgefangenschaft –, das Bild der Hoffnung jedoch hat überlebt“, sagte Pfarrerin Dr. Sarah-Magdalena Kingreen bei einer Andacht am 2. Februar. 80 Jahre zuvor war die Schlacht an der Wolga zu Ende gegangen.
 

Sie war ein militärischer, vor allem aber auch ein psychologischer Wendepunkt des deutschen Angriffs- und Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion sowie des gesamten Zweiten Weltkrieges. Die Bilanz war für beide Seiten furchtbar: Hunderttausende Soldaten und Zivilisten waren gestorben, zahllose weitere verwundet und traumatisiert.

Von den deutschen und verbündeten Soldaten, die stark geschwächt in die Kriegsgefangenschaft gingen, kehrten nur wenige nach Kriegsende zurück. Die Schlacht von Stalingrad wurde zu einen zentralen Teil der Erinnerungskulturen.
 

Gedenken im Anblick des Bildes

Pfarrerin Dr. Sarah-Magdalena Kingreen erinnerte an all diese Aspekte, an die vielen Opfer, an das Leid – aber auch an die Hoffnung, die sich in der Kohlezeichnung Kurt Reubers zeigt. Sie war zu Weihnachten 1942 inmitten der Schlacht auf der Rückseite einer Landkarte entstanden. „Licht – Leben – Liebe“ prangt in großen Lettern neben der Frauenfigur, die ihr Kind mit einem Mantel schützend umgibt.

Mit einem der letzten Flüge aus dem Kessel war das Bild zu Reubers Familie gelangt. Seit 1983 ist das Original in der Gedächtniskirche zu sehen. Als Vertreter des Volksbundes gedachten Bundesvorstandsmitglied Tore May und die stellvertretende Berliner Landesvorsitzende Birgit Kröner der Opfern jener Schlacht an dem berührenden Bild.
 

„Hoffnung, die Versöhnung schafft“

Pfarrerin Kingreen wählte für die Gedenkandacht den Psalm 27. Er handelt von Vertrauen im Angesicht von Not und Verfolgung, von der Bitte um Errettung aus dieser Not und von einer Hoffnung, „die trägt und Versöhnung schafft“.

Die Gemeinde sang das moderne Lied „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“, in dem „um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung“ gebeten wird. Diese Sehnsucht bleibt so zeitlos wie zentral für die Menschheit. Mächtig war sie in der Schlacht von Stalingrad, mächtig ist sie heute.
 

Predigtworte gelten für Volksbund-Arbeit

„Stärke uns, dass wir unseren Einsatz unermüdlich fortsetzen können“ – diese Worte der Predigt waren an die Gemeinde gerichtet und treffen gleichsam einen Nerv des Volksbundes in seiner Arbeit „gemeinsam für den Frieden“.

Text: Martin Bayer, Geschäftsführer des Volksbund-Landesverbandes Berlin
 

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... zum Thema Stalingrad vor 80 Jahren in diesen Beiträgen:

Stalingrad – eine Tragödie der Welt – ein Statement von Präsident Wolfgang Schneiderhan mit Pressestimmen

Menschlich in unmenschlichen Zeiten: die „Madonna von Stalingrad“  –Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner über die Kohlezeichnung von Kurt Reuber