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„Charta Friedhofskultur“ unterzeichnet

Institutionen und Verbände setzen in Kassel gemeinsam mit dem Volksbund ein Zeichen

Die wichtigen Institutionen und Verbände im deutschen Friedhofswesen, darunter der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, haben ein deutliches Zeichen für Erhalt und Weiterentwicklung der Friedhöfe gesetzt. Am 18. November 2021 unterzeichneten sie in Kassel gemeinsam die „CHARTA Friedhofskultur“.

Das Manifest formuliert den Wert der Friedhofskultur für die Menschen und die Gesellschaft. Die Charta definiert zugleich ein gemeinsames Begriffsverständnis für den öffentlichen Diskurs zum Thema Friedhofskultur und zeigt den großen Facettenreichtum dieses Kulturguts auf.

„Jeder Mensch hat das Recht auf eine würdevolle Bestattung auf dem Friedhof und ein anerkennendes Gedenken“, lautet der erste der elf Leitsätze der Charta, die alle relevanten Aspekte der Friedhofskultur in leicht verständlichen Sätzen umreißt. Dabei geht es nicht nur um zutiefst menschliche Fragestellungen rund um Trauern und Gedenken.
 

Mahnung zum Frieden

Die Charta betont auch die kulturellen, sozialen, historischen oder integrativen Aspekte. Unterstrichen wird unter anderem auch der "grüne" Wert der Friedhöfe sowie die Mahnung zu Frieden und Völkerverständigung, die von Grabstätten und Denkmälern für die Opfer von Krieg ausgeht. 

Im März 2020 war die Friedhofskultur in Deutschland in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Im letzten Satz betont die Charta deshalb die gesellschaftliche Bedeutung für dieses Kulturgut: „Die Friedhofskultur in Deutschland als Immaterielles Kulturerbe im Sinne der UNESCO zu erhalten, an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten und weiterzuentwickeln, ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung.“
 

Länger als ein Jahr erarbeitet

An den Formulierungen der im Museum für Sepulkralkultur in Kassel unterzeichneten Charta hatten die beteiligten Verbände und Institutionen unter wissenschaftlicher Begleitung über ein Jahr gearbeitet und sie in intensiven Abstimmungsprozessen auf den Weg gebracht. Der Volksbund hat dabei von Beginn an aktiv mitgearbeitet. „Wir freuen uns, dass es nun einen Abschluss gibt“, sagte Volksbund-Generalsekretär Dirk Backen. „Und wir hoffen, dass sich nun möglichst alle Städte, Gemeinden und Kommunen dieser Charta anschließen.“

Zu den weiteren Unterstützern zählen: Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal, Bund deutscher Friedhofsgärtner, Bundesverband Deutscher Bestatter, Bundesverband Deutscher Steinmetze, Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur, Stiftung Deutsche Bestattungskultur, Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands und der Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur.

Aufruf zur Unterzeichnung

Eine wesentliche Zielsetzung der „CHARTA Friedhofskultur“ ist, den Wert der Friedhöfe für die Menschen und unsere Gesellschaft gemeinschaftlich zu unterstreichen. Deshalb sind jetzt alle Kräfte im Friedhofswesen und unterstützende Institutionen sowie alle Städte und Gemeinden als verantwortliche Träger dieses Kulturguts dazu aufgerufen, ihr beizutreten. Weiterführende Informationen auch zum Beitritt finden sich unter www.charta-friedhofskultur.de.

„Die CHARTA Friedhofskultur ist die Würdigung von Kriegsgräberstätten als Friedhöfe mit einer friedensmahnenden Botschaft, als kulturelle Errungenschaft unserer heutigen Zivilisation.“

Dirk Backen, Generalsekretär des Volksbundes
Harald John Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit