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Filmdreh beim Sägen, Hobeln, Schweißen

Gedenkkranz-Idee zum Volkstrauertag fasziniert alle Akteure

Späne und Funken fliegen und flogen in Oberreichenbach, Schömberg und Bad Liebenzell – da, wo aktuell der Gedenkkranz des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge für den Volkstrauertag am 15. November entsteht. Statt eines Blumengestecks wird ein massives handwerkliches Meisterwerk aus Holz und Metall aufgestellt, das mit 1.000 Blüten bestückt ist. Dahinter steht die Aktion "Vergissmeinnicht". Ein Filmteam dokumentierte die Produktion.

Gezeigt wird der Film bei der Zentralen Gedenkveranstaltung im Bundestag und damit auch im ZDF. Schauplatz des Drehtages waren Produktions- und Werkstätten von Kunden der Würth-Gruppe: das Sägewerk von Familie Klein, Metallbau Theurer und die Holzmanufactur Ichters. Hier filmte das Team B.L.& P. aus Kassel, wie das knapp drei Meter hohe und über 300 Kilo schwere Unikat entsteht: ein Stahlkranz auf einer Holzstaffelei. „Es ist ein Herzensprojekt für alle Beteiligten“, sagt Ulrich Roth von der Stiftung Würth. Aylin Mercan vom Filmteam schildert den Tag:

 

Station 1: Sägewerk und Holzhandel Klein in Oberreichenbach 

Kristian Klein und Sohn André sägen den Stamm einer etwa 52 Jahre alten Esche grob zurecht. Aus ihm soll die Staffelei entstehen, die den massiven Gedenkkranz tragen soll. Besonders spannend wird es, wenn nach dem Zerteilen des Stammes die einzigartige Holzmaserung sichtbar wird. Das Sägewerk ist erst vor wenigen Tagen Partner der Aktion "Vergissmeinnicht" geworden  als die Idee aufkam, die Staffelei aus einem einzigen Stamm zu fertigen. 

 

Station 2: Metallbau und Schlosserei Theurer in Schömberg

Inhaber Marcus Schörk und seine Lehrlinge bereiten die Rohlinge für den Stahlkranz vor. Vier Einzelteile sollen am Ende einen Kreis mit 1,60 Metern Durchmesser bilden. Hier ist Präzision besonders gefragt: Die Teile müssen perfekt aneinander passen und die eingebohrten Gewinde für die Metallblumen, die später noch angeschraubt werden, müssen auf den Millimeter genau platziert sein.

 

Station 3: Holzmanufactur Ichters in Bad Liebenzell

Inhaber Ralf Ichters hat die zugesägten Stämme inzwischen aus Oberreichenbach abgeholt. Lehrling Timon Bauer hilft, sie mit dem Hobel auf das richtige Maß zu bringen. Besonders knifflig: Der Schwerpunkt des Kranzes und die Statik der Staffelei müssen genauestens berechnet sein, damit das massive Kunstwerk auch standfest ist.

Mit vereinten Kräften, handwerklichem Geschick, vor allem aber mit Leidenschaft für ihren jeweiligen Beruf und das Projekt arbeiten diese Fachleute gemeinsam an dem Kranz, dessen Blüten niemals verwelken.

Am Anfang hatte die Volksbund-Idee gestanden, einen massiven Gedenkkranz mit einer Spendenaktion zu verbinden. Als die Stiftung Würth eine großzügige Spende ankündigte, wurde aus der Idee Wirklichkeit. Carmen Würth, die die Stiftung mit ihrem Mann Reinhold zusammen 1987 gegründet hat, liegt das Volksbund-Projekt besonders am Herzen.

Ulrich Roth von der Stiftung holte seinen Kollegen Michael Kosmin ins Boot. Er unterstützt Würth-Gesellschaften weltweit im technischen Bereich und wurde Projektleiter für die Produktion. Auch ihn begeisterte die Idee. Kosmin sprach Kunden an, die er persönlich kennt, und die das Projekt ebenfalls in seinen Bann zog. 

Kein "Business as usual"

"Für sie alle ist das kein 'Business as usual'. Im Vorfeld haben sie sich über die Arbeit des Volksbundes informiert. Das Begeisternde war vor allem auch die Jugendarbeit. Alle sind auf das Projekt PEACE LINE gestoßen", sagt Michael Kosmin, und verweist damit auf das neue Volksbund-Format für 18- bis 26-Jährige. Zu der Idee, die hinter dem Gedenkkranz-Projekt steckt, wollten alle Beteiligten gerne einen Teil beitragen. Das gilt auch für das Filmteam aus Kassel.

Bis 4. November werden vier Kranz-Stücke zur Würth-Tochtergesellschaft SWG Schraubenwerk Gaisbach in Waldenburg gebracht und dort montiert. SWG-Mitarbeiter Benjamin Sänger und seine Kollegin Manuela Pelz haben Vergissmeinnicht und Mohnblumen für den Gedenkkranz entworfen, die bei der Firma Gut Metallumformung in der Schweiz produziert werden. Ein Video dazu finden Sie am Textende. 

Vergissmeinnicht und Mohnblumen ("Poppys") sind das deutsche und das britische Symbol für das Gedenken an Kriegstote weltweit. Die 1.000 metallene Blüten werden auch von Auszubildenden der Firmen SWG und Würth in den Kranz eingeschraubt.

Der Film, den das Team aus Kassel seit etlichen Wochen produziert, zeigt Ausschnitte der Volksbund-Arbeit in diesem Jahr einschließlich des PEACE LINE-Formats "Mosaiksteine". Er wird bei der Zentralen Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag im Bundestag am 15. November ab 13.30 Uhr gezeigt. Das ZDF überträgt live.

 

Aktion „Vergissmeinnicht"


Helfen Sie dabei, 75 Jahre nach Kriegsende das Gedenken und die Erinnerung öffentlich zu machen. Sie können die Aktion mit einer Spende und dem Hinweis „Vergissmeinnicht" unterstützen – per Überweisung, Bankeinzug oder telefonisch. In Ihrem Namen wird dann symbolisch eine metallene Blüte an den Gedenkkranz aus Stahl geschraubt, der am 15. November in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche steht.

 

 

Online informiert der Volksbund bis zum Volkstrauertag weiter über Neuigkeiten zur Aktion „Vergissmeinnicht". Seine Arbeit finanziert der gemeinnützige Verein vor allem aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Mehr Informationen finden Sie unter www.volksbund.de/helfen.

Text: Aylin Mercan und Christiane Deuse

Vergissmeinnicht und Mohnblumen hat der Volksbund für 2020 in Auftrag gegeben. Kornblumen als französisches Gedenksymbol entstehen außerdem. Die Produktion der Blüten zeigt dieses Video der Firma Gut Metallumformung in der Schweiz:

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