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Mit Apfel und Walnuss reich beschenkt – „so sieht Frieden aus“

Weihnachten in schwerer Zeit: eine Feier im Advent mit Liedern, Gedichten und vier Kerzen am Baum

Bescheidener können die Verhältnisse kaum sein, die Helga Dittrich in ihren Erinnerungen an die Nachkriegszeit schildert. Doch wenn „Am Weihnachtsbaume” erklingt und jemand die Worte spricht „Denkt Euch: Ich habe das Christkind gesehen …”, vereint der Advent Einheimische und Flüchtlinge und schenkt ihnen Licht und Wärme – die zweite unserer Weihnachtsgeschichten. Auch sie in dem Buch „Licht in der Dunkelheit” erschienen.


Ein kleines Dorf in Niedersachsen, 700 einheimische Bewohner, ebenso viele Neubürger, Flüchtlinge, Ausgebombte, Vertriebene aus Ostpreußen, Westpreußen, Siebenbürgen, Aachen, Hamburg, Hannover, Ober- und Niederschlesien, aus dem Sudetenland.
 

Kriegerwitwen und Halbwaisen

Der örtliche Flüchtlingsbetreuer hatte zu einer Weihnachtsfeier in den großen Saal des Dorfgasthofes geladen. Ein paar Omas und Opas, vor allem aber viele alleinerziehende Frauen mit ihren Kindern waren gekommen. Zu der Zeit nannte man sie Kriegerwitwen und die Kinder Halbwaisen.

Eine kleine Ecke im Saal war durch ein paar Decken abgetrennt. Ein großer Tannenbaum aus dem nahen Wald, geschmückt mit ein paar selbstgebastelten Strohsternen, verbreitete weihnachtliche Stimmung.
 

Ganz still war es im Saal

Zwei Frauen und zwei Knaben – acht und neun Jahre alt – sangen hinter dem Vorhang Weihnachtslieder, lasen kurze Geschichten und Gedichte vor. Als das Lied „Am Weihnachtsbaume“ erklang, betraten zwei Mädchen, als Engel verkleidet, den Saal und gingen zum Weihnachtsbaum.

Jetzt brannten dort vier Weihnachtsbaumkerzen und verbreiteten eine friedvolle Stimmung. Ganz still war es im Saal. Als die Engel den Raum verlassen hatten, ertönte eine helle Knabenstimme hinter dem Vorhang:

„Denkt Euch: Ich habe das Christkind gesehen,
es kam aus dem Walde,
das Mützchen voll Schnee.
Seine rotgefrorenen Händchen taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet Ihr wissen wohl?
Ihr Naseweis, Ihr Schelmenpack,
meint Ihr, es wäre offen der Sack?
Zugebunden bis obenhin!
Doch war gewiss etwas Schönes darin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen.“
 

Stalllaterne und großes Buch

Und wieder ging die Tür zum Saal auf. Herein kamen der Weihnachtsmann und das Christkind. Der Weihnachtsmann trug eine große Stalllaterne und ein großes Buch unter dem Arm. Sie gingen zum Weihnachtsbaum und der Weihnachtsmann erzählte die Geschichte von Christi Geburt im Stall zu Bethlehem und vom Frieden auf Erden.

Dann durften alle Kinder nach vorne kommen und jedes bekam einen Apfel und eine Walnuss. So reich beschenkt gingen die Kinder zurück zu ihrem Platz. In der einen Hand einen großen Apfel und in der anderen Hand eine Walnuss. Ihre Augen leuchteten und ihre Gesichter strahlten vor Freude. So sieht Frieden aus.

 

Geschichte zum Ersten Advent: „Das glücklichste Menschenkind auf Gottes Erdboden“ 
 

Erinnerungen auch als Hörbuch

Ausgewählte Geschichten wie diese sind in unserem jüngsten Weihnachtsbuch abgedruckt. Zehn von ihnen haben wir als Hörbuch veröffentlicht. „Licht in der Dunkelheit“ heißt die CD, die wir Ihnen gerne zuschicken. Jede Geschichte ist auch direkt über die Mediathek anzuhören.

Diese Erinnerungen hatten uns Mitglieder und Förderer für den vierten Band „Weihnachten in schwerer Zeit“ in der Volksbund-Buchreihe zugeschickt. Zu beziehen sind CD und Buch kostenfrei über die Mediathek und per E-Mail (Bestellung bis 11. Dezember).

Wenn auch Sie noch eine Geschichte zu Weihnachten zu erzählen haben, freuen wir uns über Ihre Zuschrift per E-Mail oder per Post an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, FRIEDEN-Redaktion, Sonnenallee 1 in 34266 Niestetal.
 

Schmücken Sie mit uns den Baum!

Versöhnung und Frieden sind unsere wichtigsten Ziele. Dafür setzen wir uns auf vielen Feldern ein und finanzieren das überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

Schmücken Sie mit uns einen Weihnachtsbaum – die roten Kugeln stehen bereit.

Ganz gleich, wieviel Ihre Kugel wert ist – ob 5 oder 50 Euro: Sie zeigt, dass Sie sich mit uns für eine friedliche Zukunft einsetzen. Dafür danken wir sehr.
 

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