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Notausbettung bei Kanalbauarbeiten in Wolgograd

Umbettungsdienst war wenige Stunden nach Hinweis schon im Einsatz – Erkennungsmarken gefunden

Es dauerte nur wenige Stunden, bis die Spezialisten an der Baustelle in Wolgograd (früher Stalingrad) eintrafen und mit ihrem Einsatz begannen. Eine Notausbettung war nötig geworden, nachdem Bauarbeiter Gebeine von Kriegstoten gefunden hatten.
 

Erste wenige Tage zuvor hatten die Teams in der Russischen Föderation die Arbeit nach der Winterpause wieder aufgenommen (s.unten). Damit geht auch an diesen beiden Orten das „Eine-Million-Projekt” weiter: Bis Herbst sollen eine Million Kriegstote ausgebettet sein.
 

Stiefel als erste Fundstücke

Die Baustelle liegt einige hundert Meter vom Haupteingang des ehemaligen Traktorenwerks entfernt, das während der Schlacht um Stalingrad vor rund 80 Jahren mitten im umkämpften Stadtgebiet lag.

Bei der Reparatur einer alten Heizwasserleitung waren die Bauarbeiter zufällig auf einen deutschen Soldatenfriedhof gestoßen. Stiefel waren das erste gewesen, das sie entdeckt hatten, berichtet Denis Deryabkin. Er ist beim Volksbund für den Umbettungsdienst in der Russischen Föderation zuständig. 

Von der Seite war der Zugang zu einer ganzen Reihe von Gräbern freigelegt. 25 Tote exhumierte das Team und fand außerdem 15 Erkennungsmarken. „Den Archivdaten zufolge wurden die Gefallenen Mitte Oktober 1942 begraben”, erklärt Deryabkin. „Der Friedhof wurde damals auf der Parkallee angelegt.”

Noch ist die Exhumierung nicht abgeschlossen.
 

Erster regulärer Einsatz 2023

Wenige Tage zuvor hatte der Umbettungsdienst die Winterpause in der Russischen Föderation beendet. Erster Einsatzort war Noworossijsk, eine russische Hafenstadt am Schwarzen Meer in der Region Krasnodar.

Auf einem Privatgrundstück exhumierte das Team im Volksbund-Auftrag die Gebeine von sechs Toten, bevor es zehn weitere sondierte. Der Besitzer hatte Rohre für eine Gasleitung auf dem Grundstück verlegen lassen. Dabei waren die sterblichen Überreste zum Vorschein gekommen.

Auch in der Ukraine haben Partnerfirmen im Volksbund-Auftrag die Arbeiten nach der Winterpause wieder aufgenommen. Dort hatte ein Priester den entscheidenen Hinweis für die erfolgreiche Suche nach Kriegstoten gegeben.
 

Nachtrag: Umbettungen aktuell

Einen Überblick über die Arbeit der Umbettungsteams in der zweiten September-Woche 2023 finden Sie hier: Momentaufnahme: Volksbund-Umbetter in 14 Ländern im Einsatz.

Das „Eine-Million-Projekt”

Bis zum Herbst will der Volksbund eine Million Kriegstote seit 1992 geborgen haben. Die neue Zeitrechnung begann nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, mit Abschluss des Kriegsgräberabkommens zwischen der Bundesrepublik und der Russischen Föderation. Die weitaus meisten Toten fanden und finden die Experten in Osteuropa. Unterstützen Sie unsere Arbeit, denn unsere Aufgabe ist noch lange nicht erfüllt!