Gräbersuche-Online
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Ernst Bahls
Geburtsdatum 20.04.1918
Geburtsort Bretwisch
Todes-/Vermisstendatum 07.10.1944
Todes-/Vermisstenort ostw.Luoke
Dienstgrad Unteroffizier
Ernst Bahls wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt.
Nach den uns vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Luoke - Litauen
Der Volksbund ist bemüht, auf der Grundlage von Kriegsgräberabkommen die Gräber der deutschen Soldaten zu finden und ihnen auf Dauer gesicherte Ruhestätten zu geben. Wir hoffen, in nicht allzu ferner Zukunft auch das Grab von Ernst Bahls zu finden und die Gebeine auf einen Soldatenfriedhof überführen zu können.
- Name und die persönlichen Daten von Ernst Bahls sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
- Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
- Falls Ernst Bahls mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
- Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.
Kurzbiographie
Ernst Bahls mit Jugendfreund Hellmut Mandelkow bei letztem Treffen während der Schlach um Rschew, 06.09.1942
Ernst Bahls wurde am 20. April 1918 in Bretwisch geboren. Nach seinem Schulabschluss besuchte er die Landwirtschaftsschule Demmin. Dort schloss er Freundschaft mit Helmut Mandelkow. Die beiden lebten mit weiteren Lehrlingen in einer Dachkammer in Demmin.
Im August 1939 wurden die Freunde Ernst Bahl und Helmut Mandelkow zum Infanterie-Regiment 92 (mot.) der Wehrmacht in Greifswald einberufen. Nach Aufstellung des Infanterie-Regiments Großdeutschland. Obschon die Freunde nun in verschiedenen Verbänden eingesetzt waren, hielten Sie über Briefe weiterhin Kontakt. Am 6. September 1942 trafen sich die Freunde zufällig bei Montschalowo, da beide während der Schlacht von Rschew in den gleichen Einsatzraum verlegt wurden.
Ernst Bahls diente zuletzt als Unteroffizier im Stab I/Infanterieregiment Groß-Deutschland. Während des Krieges heiratete Bahls seine Partnerin, die er in Demmin kennengelernt hatte. Aus der Ehe ging ein Kind hervor. Seine Tochter wurde am 26. September 1944 geboren. Bahls war zu dieser Zeit an der baltischen Front stationiert. Seine Tochter lernte er nicht mehr kennen. Bei Rückzugskämpfen wurde er am 7. Oktober 1944 ostwestlich von Luokë getötet.
Die Ehefrau Bahls erhielt erst 1948 die endgültige Todesbenachrichtigung durch die WAST.
Helmut Mandelkow erhielt den letzten Brief an seinen Freund zurück mit dem Vermerk: „Zurück - Empfänger gefallen für Großdeutschland“. Das Foto der beiden Freunde stammt aus seinem Nachlass.
Ernst Bahl wurde bislang nicht auf eine vom Volksbund errichtete Kriegsgräberstätte überführt.
Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Ernst Bahls, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].
Kaunas, Litauen
Die Stadt Kaunas liegt im südlichen Teil der baltischen Republik Litauen. Der Sammelfriedhof Kaunas ist die zentrale Kriegsgräberstätte für alle deutschen Soldaten, die in den mittleren Landesteilen Litauens den Tod fanden. Der Friedhof befindet sich im Stadtteil Aukštieji Šanèiai (Oberschanzen), südöstlich des Stadtzentrums, an der Aðmenos gatvë. Von Vilnius (Wilna) erfolgt die Anreise auf der Autobahn bis zur Abfahrt Kaunas-Zentrum. Am 9. September 2000 wurde die Anlage der Öffentlichkeit übergeben.
Friedhofsbeschreibung
Die Wehrmacht ließ den deutschen Soldatenfriedhof in Kaunas 1942 anlegen und während des Zweiten Weltkrieges weiter ausbauen. Der Sammelfriedhof umfasste schließlich eine Fläche von zwei Hektar und war mit etwa 1.500 Toten belegt. In der Nachkriegszeit blieb die Anlage ohne Pflege und verlor bald ihre oberirdisch sichtbaren Merkmale. In den Jahren 1995 und 1996 sondierte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. das Areal und ermittelte die Größe des Friedhofes sowie die Lage der Gräberblöcke. Dem Abschluss der Projektierung im Jahr 1998 folgten die Wiederherrichtung des ursprünglichen Friedhofes und die Anlage neuer Einbettungsflächen. Nach Ablauf von zwei Jahren, im August 2000, waren die Arbeiten abgeschlossen. Bis zum Jahr 2009 bestattete der Umbettungsdienst des Volksbundes mehr als 5.000 Kriegstote auf den Erweiterungsflächen. Weitere Zubettungen folgten. Ein Gedenkplatz mit einem Hochkreuz aus Naturstein bildet den zentralen Punkt des Friedhofes. Die Namen und Daten der bereits während des Krieges in Kaunas beigesetzten Soldaten sind auf Inschriftenstelen verzeichnet. Die Blöcke 4 bis 8 – hinter dem Gedenkplatz – sowie die Blöcke 2 und 3 – rechts und links des Platzes – sind mit den vom Volksbund eingebetteten Kriegstoten belegt. Gleiches gilt für die im Eingangsbereich des Friedhofes gelegenen Blöcke 9 und 10. Grabkreuze aus Granit sowie liegende Schrifttafeln verewigen die Namen der zugebetteten Toten. Vor dem Block 8 sind zwölf Pultsteine aufgestellt, welche die Namen der in Kaunas in Gefangenschaft verstorbenen Soldaten nennen. Das Namenbuch der Gräberstätte ist im Gebäude der Friedhofsverwaltung werktags in der Zeit von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr einsehbar. Ein Buch für Eintragungen von Besucherinnen- und Besuchern liegt dort ebenfalls aus.
Historie
Litauen wurde erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein souveräner Staat. Der 1939 geschlossene sogenannte Hitler-Stalin-Pakt gliederte Litauen dem sowjetischen Interessengebiet ein. Infolgedessen wurde das Land 1940 faktisch Teil der Sowjetunion. 1941, nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion, besetzte die deutsche „Wehrmacht“ Litauen. Sowjetische Truppen eroberten das Land im Sommer 1944 zurück. Litauen wurde zu einer Sowjetrepublik. Der anfangs noch vorhandene Widerstand bewaffneter Partisanengruppen gegen die sowjetische Herrschaft brach bald zusammen. In Kaunas fielen Tausende Menschen den Gräueltaten der Nationalsozialisten zum Opfer.
Besonderheit
Für die Anlage des deutschen Soldatenfriedhofs Kaunas wählte die „Wehrmacht“ 1942 eine Fläche aus, die in der Nähe einer litauischen Kriegsgräberstätte mit Toten aus den Kämpfen der Jahre 1918/19 liegt. In den Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs entstand neben der deutschen Gräberstätte ein Memorialkomplex für die sowjetischen Kriegstoten der Kämpfe um Kaunas.
Hinweis für Friedhofsbesucher
Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.
Mediathek
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Informationstafel Kaunas in LitauenMediathek
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