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Gütesiegel für Volksbund-Lehrerfortbildungen

Bundeszentrale für politische Bildung zeichnet Lehrkräfteseminare aus

Länger als zwei Jahre dauerte das Bewerbungs- und Prüfungsverfahren. Ende vergangenen Jahres fiel schließlich die Entscheidung:  Mit seinen bundesweiten Lehrkräfteseminaren ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.  jetzt als Bildungsträger von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) anerkannt. Für die Veranstaltungen 2025 können sich Lehrerinnen und Lehrer ab sofort anmelden.

 

In die Reihe der Bildungsträger aufgenommen zu werden, ist Anerkennung und Ansporn gleichermaßen. Erst mit dieser Auszeichnung kann der Volksbund bpb-Fördermittel für seine Projekte beantragen. „Die Lehrerfortbildungen des Volksbundes erfüllen alle Qualitätsstandards der politischen Bildung“, urteilten die Prüfer der Bundeszentrale. 
 

Überregional und multiperspektivisch

Zu den Förderkriterien zählen zum Beispiel ein klares Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und den Menschenrechten. Veranstaltungen sollen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Themen führen und Menschen befähigen, sich aktiv am politischen Leben zu beteiligen – mit allen Rechten, Pflichten und Verantwortlichkeiten.

Die Bundeszentrale unterstützt nur Projekte, die von überregionaler Bedeutung sind, kontroverse Positionen zulassen und diese multiperspektivisch darstellen. All dies trifft auf die Angebote des Volksbundes zu. Die Lehrerfortbildungen sind bundesweit ausgeschrieben – eine Seltenheit, da normalerweise Schule und Bildung in der Verantwortung der Bundesländer liegt. Zudem wählt der Volksbund in allen Bereichen seiner Bildungsarbeit einen multiperspektivischen Ansatz mit Blick auf die Geschichtsbetrachtung.
 

Besonders: Angebote im Ausland

Nach den neuen Richtlinien fördert die bpb auch den Besuch von besonderen Lernorten im Ausland. Dazu zählen auch Kriegsgräberstätten. Damit erkennt sie die historisch-politische Bildungsarbeit des Volksbundes auf Kriegsgräberstätten auch jenseits der Grenzen an.

 

Teil einer Gedenkstättenlandschaft

Mit zwei der vier Fortbildungsangeboten ist der Volksbund in diesem Jahr bei der Bundeszentrale vorstellig geworden. „Die Seminare in Berlin und Weimar sind die ersten, für die wir bpb-Förderung beantragt haben“, sagt Dr. Vasco Kretschmann, Fachbereichsleiter Friedenspädagogisches Arbeiten an Schulen und Hochschulen. 

Beide Angebote beruhen auf Kooperation mit anderen Lernorten oder Gedenkstätten und bieten Bezüge zu verschiedenen Opfergruppen. „Wir möchten den Lernort Kriegsgräberstätte als Teil einer Gedenkstättenlandschaft zeigen“, so Kretschmann. „Es gibt immer thematische Verknüpfungen mit anderen Orten und es ist wichtig, Zusammenhänge zu verdeutlichen.“

Widerstand und Geschichtsrezeption

Unter dem Titel „Spuren, die bleiben. Widerstand gegen den Nationalsozialismus – Erinnerungskulturen und Lernorte“ veranstaltet der Volksbund gemeinsam mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (GDW) vom 12. bis 14. September ein Seminar in Berlin. Widerstand im „Dritten Reich“ ist das zentrale Thema. Wie vermittelt man die historischen Hintergründe? Wie lassen sich Kriegsgräberstätten als Orte zur Geschichtsvermittlung nutzen? In Workshops und bei Exkursionen kommen Lehrerinnen und Lehrer darüber ins Gespräch und können sich über Methoden und eigene Erfahrungen austauschen.

Mit der Gedenkstätte Buchenwald als Kooperationspartner findet vom 24. bis 26. Oktober das Lehrkräfteseminar „Beispiel Weimar. Gedenk- und Lernorte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im Spannungsfeld DDR/BRD und heute“ statt. An drei verschiedenen Lernorten zur NS-Zeit gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diesen Fragen nach: Wie wurden diese Orte in DDR und BRD wahrgenommen, präsentiert und genutzt? Und: Wie gehen wir heute damit um? Auch hier erarbeiten und diskutieren Lehrerinnen und Lehrer praxisnahe Methoden der Geschichtsvermittlung.

Gedenken mit europäischen Nachbarn

Unter dem Motto „Erinnern im Grenzraum“ veranstaltet der Volksbund vom 28. bis 31. Mai gemeinsam mit dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk eine binationale Partnerbörse in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm auf Usedom. Die Bombardierung der Stadt Swinemünde (polnisch: Świnoujście) vor 80 Jahren wirkt bis heute nach.

Stumme Zeugen sind die Kriegsgräberstätten Golm und Stare Czarnowo. Wie können sich Lehrerinnen und Lehrer aus beiden Ländern diesem Thema im deutsch-polnischen Austausch widmen? Wie eine Schülerbegegnung gestalten?
 

Studienreise nach Ysselsteyn

Täter- und Opfergruppen während des Zweiten Weltkrieges in den besetzten Niederlanden stehen im Mittelpunkt der Studienreise „Verfolgung, Widerstand, Verurteilung – Die Niederlande und Europa im Krieg“. Sie findet vom 3. bis 7. Oktober statt und bietet die Möglichkeit, verschiedene Kriegsgräber- und Gedenkstätten sowie Museen und ihre jeweiligen pädagogischen Konzepte kennenzulernen. Ausgangspunkt der Fortbildung ist die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Ysselsteyn.
 

Weitere Informationen und Anmeldungen unter: Angebote für Lehrkräfte | Volksbund.de

Der Volksbund ist...

... ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht, birgt und würdig bestattet. Fast 12.000 waren es im vergangenen Jahr. Der Volksbund pflegt ihre Gräber in 45 Ländern und betreut Angehörige. Mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten erreicht er jährlich rund 38.000 junge Menschen. Für seine Arbeit ist er dringend auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen.
 

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