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„Nie wieder!“ heißt immer erinnern – Gedenken zum 8. Mai bundesweit

80 Jahre nach Kriegsende finden etliche Veranstaltungen mit Volksbund-Beteiligung statt

Nicht überall war die mediale Resonanz so groß wie in Hamburg, aber wo immer Menschen bundesweit rund um den 8. Mai zusammenkamen, war das Ziel dasselbe: niemals vergessen – immer daran erinnern, was im Zweiten Weltkrieg geschah und wie er vorbereitet wurde. Einige Beispiele stehen stellvertretend für viele andere, an denen Landes-, Bezirks- und Kreisverbände des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. beteiligt waren.
 

Hamburg: Vertreter aus 20 Nationen waren in der Hansestadt dabei, rund 400 Besucherinnen und Besucher zählten die Veranstalter. Zwölf Nationen hatten Militärabordnungen entsandt, alle Konfessionen waren vertreten. Tagesschau.de berichtete genauso wie der NDR, RTL-Nord, Zeitungen und Radiosender.
 

Eine Stadt, drei Gedenkorte

Drei Schauplätze waren einbezogen: das Forum Ohlsdorf (Fritz-Schumacher-Halle) für die zentrale Gedenkstunde mit Katharina Fegebank, der Zweiten Bürgermeisterin als Rednerin. Auch auf der Kriegsgräberstätte der Commonwealth War Graves Commission versammelten sich die Menschen, denn britische Truppen hatten Hamburg im Mai 1945 besetzt und befreit. Unter britischer Administration war die Stadt wieder aufgebaut worden, hatte eine erste juristische Aufarbeitung örtlicher Kriegsverbrechen stattgefunden.

Mit Blick auf die zahlreichen internationalen Opfergruppen schloss sich auf der Internationalen Kriegsgräberstätte eine Gedenkveranstaltung mit der Bundestagsabgeordneten Franziska Hoppermann als Rednerin an.
 

Tafeln halten Erinnerungen fest

Ganz anders in Würzburg: Das Gedenken an den 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa verband der Volksbund-Bezirksverband Unterfranken mit der Einweihung von vier Geschichts- und Erinnerungstafeln. Neben den Landtagsabgeordneten Felix Freiherr von Zobel und Kerstin Celina nahmen zahlreiche weitere Gäste aus Politik, Bundeswehr, Kirchen, Schulen, Arbeitskreis Stolpersteine und Nagelkreuzinitiative und Bürger teil.

Die neuen Tafeln auf dem Gräberfeld im Würzburger Hauptfriedhof beleuchten schlaglichtartig Biographien von hier ruhenden Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie ziviler Opfer des Luftangriffes auf Würzburg am 16. März 1945. Etwa 3.500 Menschen waren dabei umgekommen.
 

Mehr als ein Jahr recherchiert

Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Koenig-Gymnasiums hatten mehr als ein Jahr lang Kriegsbiographien für ein Schulseminar und für diese Tafeln recherchiert. Der Volksbund hatte sie dabei unterstützt und begleitet (mehr lesen: Dauerhafter Beitrag zur Erinnerungskultur in Würzburg).

Was bedeutet der 8. Mai für mich?

In Regensburg kam eine junge Frau zu Wort, die schon zweimal den vom Volksbund mit ausgeschriebenen Internationalen Comic-Wettbewerb gewonnen hat: Die Studentin Nawwal Azzahrah sprach auf dem Oberen Katholischen Friedhof II darüber, was der 8. Mai für sie bedeutet. Die Studentin hat die Volksbund-Arbeit auch schon bei Workcamps kennengelernt.

Auch die Schüler des Werner-von-Siemens-Gymnasium Christian Haller und Sophia Prem (beide 11. Klasse) trugen Gedanken dazu vor, was der 80. Jahrestag für sie bedeutet und welche Lehren daraus für ihre Generation zu ziehen sind. Die Gedenkstunde moderierte Dr. Dario Vidojković, Geschäftsführer des Bezirksverbands Oberpfalz (mehr lesen Sie hier: Erinnerung an das Kriegsende 1945 in Regensburg). 

Diskussion mit Guido Wolf

In Herbrechtingen in Baden-Württemberg war am 24. April 1945 mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen der Zweite Weltkrieg zu Ende. Die Erinnerung daran war Ausgangspunkt einer Podiumsdiskussion im Karl-Saal des Kloster, zu der der Landesverband Baden-Württemberg eingeladen hatte.

Der Landesvorsitzende, der vormalige Justizminister Guido Wolf, erinnerte an die 179 Herbrechtinger, die im letzten Krieg ihr Leben verloren hatten. „80 Jahre nach Kriegsende eine neue Zeitenwende in Europa?” hieß das Thema vor rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörern. Partner war die Konrad-Adenauer-Stiftung.
 

Bundespolitik erfordert Flexibilität

Für den Außen- und Militärpolitiker Roderich Kiesewetter (CDU), der wegen der Regierungsbildung in Berlin kurzfristig hatte absagen müssen, sprang der frühere Brigadegeneral Helmut Drotzler ein. Auch die Regensburger Wissenschaftlerin Prof. Dr. Gerlinde Groitl diskutierte mit. Dominik Tomenendal (Referatsleiter Erinnerungskultur und Netzwerkarbeit beim Volksbund) und Dr. Stefan Hofmann von der Konrad-Adenauer-Stiftung moderierten.

Schalke Fan-Initiative „Laufend erinnern“

Gelsenkirchen: Auf dem Westfriedhof sprachen vor rund 100 Gästen die Oberbürgermeisterin der Stadt, Karin Welge, der polnische Generalkonsul, Marek Głuszko, und der Vorsitzende des Landesverbandes, Thomas Kutschaty. Neben der Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration, Josefine Paul, nahmen auch Landtagsabgeordnete sowie Vertreterinnen und Vertreter der Ratsfraktionen teil.

Nach einer Kranzniederlegung vor der Skulptur „Die Trauernde“ auf dem Gräberfeld der Soldaten besuchten die Gäste die Gräberfelder der Opfer des Bombenkrieges, der NS-Justiz, der „Euthanasie“ und der Zwangsarbeit. Dort erläuterten Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Berger Feld und der Schalker Fan-Initiative „Laufend erinnern“ historische Hintergründe und stellen die Biographien von Kriegs- und NS-Opfern vor. Mit einem multireligiösen Gebet ging die Veranstaltung zu Ende (mehr lesen: Gedenktag am 8. Mai erinnert an über 60 Millionen Kriegsopfer und das Ende der NS-Gewaltherrschaft).

Blick nach Berlin

Auch der Landesverband Berlin war an mehreren Schauplätzen zu finden, denn natürlich zentrierte sich das Gedenken an diesem 80. Jahrestag in der Hauptstadt.

Mehr lesen Sie hier:
8. Mai: „Bilder der Wiederversöhnung in die Welt getragen“.
8. Mai: Viel Rückenwind für den Volksbund
Volksbund-Kampagne zu 80 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg

Der Landesverband Brandenburg hatte am 30. April mehr als 100 Tote im Rahmen einer Gedenkveranstaltung eingebettet: Halbe: Frieden fordern und versöhnliche Botschaften senden.
Weitere Berichte finden Sie auf den Seiten der Landes- und Bezirksverbände: Landesverbände des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
 

Der Volksbund ist …

ist ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht, birgt und würdig bestattet. Mehr als 10.000 waren es im vergangenen Jahr. Der Volksbund pflegt ihre Gräber in 45 Ländern und betreut Angehörige. Mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten erreicht er jährlich rund 38.000 junge Menschen. Für seine Arbeit ist er dringend auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen.
 

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