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Zuversicht für die Zeit, die kommt

Gedanken zu Neujahr von Volksbund-Generalsekretär Dirk Backen

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde des Volksbundes,

ein durchaus belastendes Jahr liegt hinter uns und mit etwas Ungewissheit blicken wir auf das neue. Es scheint, als ob unsere Welt aus den Fugen gerät. Die Pandemie will einfach nicht aufhören und ihr Ende ist ungewiss.

Wenn wir aber einmal innehalten und die Last des Alltags für einen kurzen Moment ablegen, dann können wir uns doch darauf besinnen, dass es uns eigentlich so schlecht gar nicht geht. Narben und Schrammen an Körper und Seele haben wir alle in mehr oder weniger großem Ausmaß, aber wir leben und das ist etwas, worüber wir gemeinsam durchaus glücklich sein dürfen.
 

Bibelvers am Neujahrsmorgen

Heute, an Neujahr 2022, begann mein Tag wieder wie schon so viele vor ihm. Mit meiner Pfeife und einem Becher Kaffee ausgestattet, versorgte ich die Vögel im Garten. Ich schaute den Drosseln im Morgengrauen bei ihrem Treiben zu und mir fiel die bekannte Zeile aus dem Evangelium des Matthäus ein: „und euer himmlischer Vater ernährt sie doch“.

Man kann es lesen, wie man mag, aber für mich drücken diese Worte Zuversicht aus, Zuversicht für die Zeit, die kommt. Das Leben muss nicht immer Großes und Ungewöhnliches für uns bereithalten. Manchmal genügt schon eine kleine Drossel im Alltag, um einem ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, denn auch in diesem kleinen Wesen liegt das ganze Wunder der Schöpfung Gottes. Man muss es nur sehen und erkennen.
 

Die kleinen Dinge wertschätzen

Uns allen wünsche ich daher für das neue Jahr, dass wir wieder diese kleinen Dinge der Welt um uns herum wertschätzen können, die uns daran erinnern, dass wir leben und vor allem, dass wir heute – an Neujahr 2022 – in Frieden leben.

Gerade in dieser Zeit denke ich oft über die Parallelen zwischen Gesundheit und Frieden nach. Wie achtlos und selbstverständlich wir mit ihnen umgehen, solange sie einfach da sind und wir sorglos anderen Dingen nachgehen können.
 

Was aber ist mit dem Frieden?

In Zeiten von Corona aber sehen wir unsere Gesundheit akut bedroht. Wir sorgen vor, lassen uns impfen, befolgen Schutzmaßnahmen, tragen Masken und halten Abstand. Was aber ist mit dem Frieden? Bedroht uns Menschen nicht auch ein Krieg so elementar wie eine Pandemie?

„Ja, aber ein Krieg ist nicht in Sicht“, mögen manche sagen. Heißt das im Umkehrschluss, dass wir auf die Vorsorge verzichten können? Wohl kaum. Der Volksbund und seine Arbeit sind ein wichtiger Teil dieser Vorsorge. Wir arbeiten mit großem Engagement für den Frieden und wir sind dabei nicht allein.
 

Über Grenzen hinweg

Viele Kräfte wirken daran mit, ihn zu erhalten: eine gute und Ausgleich suchende Politik und Diplomatie, verlässliche staatliche Institutionen wie unabhängige Gerichte, Polizei und Streitkräfte, Begegnungen und Freundschaften zwischen den Menschen über Grenzen hinweg.

Das alles ist eingebunden in ein demokratisches Leben und in die Freiheit unseres Daseins, wie wir sie heute genießen dürfen. Darüber freue ich mich auch heute an Neujahr – so wie über die kleine Drossel. Man muss es nur sehen und erkennen.

Ich wünsche Ihnen ein friedliches und gesundes neues Jahr.

Im Zeichen der fünf Kreuze

Ihr
Dirk Backen

Generalsekretär des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge