Volksbund Logo Desktop Volksbund Logo Mobil
Grave search Become a member Donate online Donate

„didacta“: Volksbund-Koffer weckt Neugier und Interesse

Kriegsgräberfürsorge seit 30 Jahren auf Europas größter Bildungsmesse präsent

Erstaunt bis ungläubig sind manche Blicke am Volksbund-Stand auf der „didacta“ 2023: Die Vielfalt der Jugend- und Bildungsarbeit überrascht. Bei Europas größter Bildungsmesse präsentierte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Stuttgart auch „courage counts“, die aktuelle Kampagne zu 70 Jahren Jugendarbeit.

 

Eine Szene am Stand, die sich wiederholt: Besucherinnen und Besucher kennen den Volksbund aus ihrer Jugend, als sie mit der Spendendose sammelten. Später verloren sie ihn aus den Augen. Jetzt sind sie überrascht, wenn sie die vielfältigen schulischen Bildungsangebote, die pädagogischen Handreichungen, die vier Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten (JBS) und internationale Workcamps kennenlernen. Vor allem die JBS können mit Auslandsbezug und thematischen Schwerpunkten überzeugen – auch als Ziele für die nächsten Klassenfahrten.
 

Erste Schritte zu Kooperation

Seit 70 Jahren gibt es die Jugendarbeit im Volksbund und seit 30 Jahren ist er auf der „didacta“ vertreten. „Trotzdem scheint der Lernort Kriegsgräberstätte vielen Lehrkräften nicht geläufig zu sein. Genau auf sie haben wir unser Angebot am Stand ausgerichtet“, sagt Dr. Vasco Kretschmann. Er leitet den Fachbereich Schulen und Hochschulen. Das Ziel in Stuttgart: erste Schritte zu künftiger Kooperation.

Nach Gesprächen wollen viele in Verbindung bleiben und nehmen einiges mit: Kontaktdaten der Bildungsreferentin oder des Bildungsreferenten in der Nähe, der nächsten Jugendbegegnungsstätte oder das Angebot an Wanderausstellungen für die Schule. Im besten Fall füllen sie ein Mitgliedsformular aus.
 

Volksbund einer von 730 Ausstellern

56.000 Menschen kamen nach Stuttgart, um die 730 Aussteller Mitte März zu besuchen und an Sonderveranstaltungen teilzunehmen. Die „didacta“ ist die größte Fachmesse für Lehrkräfte aller Bildungsbereiche in Europa und die wichtigste Weiterbildungsveranstaltung der Branche.

Beim Branchentreff der außerschulischen Lernorte ging es um aktuelle Fragen des Umgangs mit Vielfalt, die die Gesellschaft und besonders die Bildung prägt. „Auch im Bereich des außerschulischen Lernens ist es wichtig, dass Jugendliche mit unterschiedlichen kulturellen, ethnischen und sozialen Hintergründen die Möglichkeit haben, ihre Talente und Fähigkeiten zu entwickeln“, sagte Thorsten Timmerarens von der „Lernort-Werkstatt“. Er organisiert den Branchentreff.
 

Von der Grabflasche bis zur Kranzschleife

Die Sonderschau auf einer Aktionsfläche der außerschulischen Lernorte bot auch dem Volksbund ein Forum, seinen Aufgaben – Suche nach Kriegstoten, Pflege von Kriegsgräbern und Bildungsarbeit – anschaulich zu präsentieren. Requisite: der Volksbund-Koffer.

Er enthält außer Wurzelbürste, Erkennungsmarke, Grabflasche und Kranzschleife noch weitere Objekte, die für die Arbeitsfelder des Volksbundes stehen. Der Koffer zieht neugierige Blicke an. Vor allem aber bringt er die Bildungsreferenten Eva Masurowski und Sebastian Steinebach vom Landesverband Baden-Württemberg mit Lehrkräften und Botschaftern andere Lernorte ins Gespräch.
 

Langfristfolge der Pandemie

Unverzichtbar für erfolgreiche Arbeit in der Bildungsbranche sind Vernetzung und Kooperation. Valerie Schneider von der JBS Niederbronn-les-Bains im Elsass verweist auf eine Langfristfolge der Pandemie: „Viele Klassenfahrten wurden wegen Corona gestrichen und stehen seitdem weiter auf der Liste für schnelle Einsparungen. Dabei werden der Wert des sozialen Lernens und die besondere Erfahrung an außerschulischen Lernorten oft unterschätzt.“

Als Mitglied im „Bündnis Schul- und Klassenfahrten“ war es für den Volksbund selbstverständlich, den Aufsteller „Klassenfahrt aber sicher“ am Stand zu zeigen. Bündnisvertreter, Jugendoffiziere der Bundeswehr, Kollegen der „Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg”, des Jugendverbands des Technischen Hilfswerks sowie Kollegen vom Dokumentationszentrum „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ nutzen die Gelegenheit für gemeinsame Gespräche und Planungen.
 

Kampagne „courage counts”

Die aktuelle Kampagne „courage counts” zu 70 Jahren Jugendarbeit ist gerade angelaufen. Sie soll Jugendliche und junge Erwachsene auf den Volksbund aufmerksam machen und dazu animieren, sich zu engagieren – als Teamerin oder Teamer in Workcamps, mit der Jugendleiter-Ausbildung („Juleica”), in den Jugendarbeitskreisen des Volksbundes, am Volkstrauertag ... Auch dazu gab es am Stand in Stuttgart Material.

Jugend- und Bildungsarbeit ist eine tragende Säule des Volksbund-Engagements für eine friedliche Zukunft. Er finanziert seine Arbeit zu rund zwei Dritteln aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

Text: Christiane Deuse und Dr. Vasco Kretschmann
Kontakt